EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Schüttorf, Altena

Geschichte:

Die Burg Altena in Schüttorf bildete den südöstlichen Eckpfeiler der unter Graf Simon von Bentheim (1332-1347) errichteten Stadtbefestigung. Beide, Burg und Stadtbefestigung, dienten zur Sicherung der nahe gelegenen Grenze zum Bistum Münster. Die Burg ist aus einer 1154 genannten curia der Grafen von Bentheim hervorgegangen. 1372 wird die Burg in einem Schuldschein erstmals erwähnt. Damals noch nach der Stadt benannt, setzte sich ab 1565 die Bezeichnung Altena oder Altona durch. Ab dem 15. Jh. diente sie als Witwensitz des Bentheimer Grafenhauses, war aber auch hin und wieder vorübergehend Sitz der Hofhaltung. Im 30jährigen Krieg wurde die Burg beschossen und der Süd- und der Ostflügel schwer beschädigt. In der Folge verfielen diese Trakte allmählich. Ab 1702 fanden im Nordflügel katholische Gottesdienste statt. 1903 wurde die Burg von Hermann ten Wolde erworben, der den Ostflügel und den östlichen Teil des Nordflügels abbrach und den West- und Südflügel zu Wohnzwecken umbaute. Anfang 1973 wurden die verbliebenen Teile der Burg abgerissen, um Platz für ein Straßenbauprojekt zu schaffen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der älteste Teil der Burg war der Palas im Osten aus dem 14. Jh. Wahrscheinlich folgte darauf der Südflügel. Im 15. Jh. wurde im Winkel zwischen den Flügeln ein achteckiger Treppenturm angefügt. 1565 wurden der Nordflügel ("Lange Burg") und der Westflügel ("Querburg") hinzugefügt. Gegen Ende des 16. Jhs. wurde der Westflügel nach Norden ergänzt. Nach den Beschädigungen im 30jährigen Krieg setzte der Niedergang der Anlage ein. Im 17./18. Jh. entstand westlich der Anlage eine Vorburg, die 1890 abgerissen wurde. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Altena befand sich innerhalb des Südostecks der Stadtbefestigung von Schüttorf. Kern der Anlage war der auch "Hohe Burg" genannte vierstöckige Palas im Osten mit den Maßen 28 x 12,50 m. Die Mitte des 16. Jhs. hinzugefügten, zweistöckigen Nord- und Westflügel besaßen Giebel im Stil der Weserrenaissance und waren verputzt. Die Gebäude umschlossen einen ca. 14 x 17 m großen Innenhof. Der Zugang zur Burg erfolgte durch eine Tordurchfahrt in der Mitte des Westflügels. Über das Aussehen des Südflügels ist wenig bekannt, wahrscheinlich war er aus Fachwerk errichtet. Im Norden waren kleinere Bauten an den dortigen Flügel angefügt, die früh wieder verschwanden. 1698 war der Palas noch mit einem Holzschindeldach gedeckt. Die Vorburg bestand 1698 aus Pferdestall, Torhaus, Torf- und Holzhaus, Hühner- und Schweinehaus, Bauhaus und einem Wagenhaus.
Zwischen den Gebäuden der Vorburg stand ein gotischer Torbogen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine