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Meppen, Paulsburg

Geschichte:

Meppen befand sich ursprünglich im Besitz des Klosters Corvey, erlangte aber im Hochmittelalter seine eigentliche Bedeutung als am Zusammenfluss von Ems und Hase gelegener Handelsort und gegen die Grafen von Tecklenburg gerichtetes Herrschaftszentrum des Bistums Münster im Emsland. Im Zuge dessen wurde dem Ort 1360 das Befestigungsprivileg durch den Bischof von Münster verliehen. Zusätzlich unterstrichen wurde seine Bedeutung durch die Verlegung der Münsteraner Landesburg Landegge in die Stadt Meppen im Jahr 1374. Die neue Befestigung wurde nach dem Schutzheiligen des Bistums Paulsburg genannt. Hier saß auch der Münsteraner Drost für das Emsland. 1752 hatte sie ihren militärischen Wert verloren, sie wurde abgetragen und an ihrer Stelle wurde das Zeughaus errichtet. Die übrige Stadtbefestigung wurde ab 1762 geschleift. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Nachdem 1374 mit dem Bau der ursprünglichen Anlage begonnen wurde, haben erste Ausbauten in den Jahren 1404-1408 stattgefunden. Spätere Veränderungen erfolgten 1556 und vor allem 1562-1568. Im spanisch-niederländischen Krieg wurde die Burg in den Verteidigungszustand versetzt, die Brustwehr erneuert und zwei Geschütze angeschafft. Dennoch wurde sie 1587 von den Niederländern eingenommen und beschädigt. Im 30jährigen Krieg wurde Meppen 1633 durch schwedische Truppen eingenommen, die gleich mit der Verstärkung der Festung auch an den feldseitigen Mauern der Paulsburg begannen. Bis 1670 wurden die Befestigungen weiter ausgebaut. Im 18. Jh. verfiel die Burg, bis sie 1751 ganz niedergelegt und auf ihren Fundamenten das Zeughaus errichtet wurde. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Paulsburg bildete das Nordosteck der Stadtbefestigung von Meppen. Sie lag unmittelbar an der Hasepforte und war von einer eigenen Ringmauer mit Ecktürmen und einem 6-8 m breiten Graben umgeben. Innerhalb dessen umfasste sie ein Rechteck von ca. 27 x 30 m. Das aufgehende Mauerwerk aus Backstein ruhte auf einem Findlingsfundament, das wiederum durch Pfahlroste gegen das Einsinken im morastigen Untergrund gesichert war.
Heute existiert nur noch das zum Wohnhaus umgebaute Torhaus. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Einziger Bodenfund ist bisher ein Kanonenrohr, das in den 1980ern bei Straßenbauarbeiten zutage kam und vor dem Stadtmuseum in der Arenbergischen Rentei ausgestellt ist. (Stefan Eismann)