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Campe

Geschichte:

Hermann von Westerholt gen. von Campe wurde 1386 vom Grafen von Bentheim mit einer Wohnung im Camper Bruch belehnt. Vermutlich hat er in das Geschlecht von Campe eingeheiratet, da deren Wappen mit dem der Herren von Düthe übereinstimmt, sich aber von dem der Herren von Westerholt stark unterscheidet. Die von Campe dürften damit ein Zweig der von Düthe sein. Hermanns Söhne Rolf und Hermann teilten 1403 den väterlichen Besitz. Hermann erhielt das große Haus auf dem Walle, die dabei gelegene Küche, das Pforthaus und die Hälfte des bei der Küche gelegenen Walles. Rolf bekam den nicht näher spezifizierbaren Rest, er muss seinen eigenen Rittersitz gegründet haben. 1431 werden zwei "Wohnungen" erwähnt. Der Erbteil von Rolf blieb bis in die Mitte des 16. Jhs. im Besitz der von dem Campe, dann fiel er im Erbgang an die von Brawe. Hermanns Anteil gelangte wohl durch Heirat an die Familie von Brae. Spätere Besitzer waren Claus von Moneel und Philipp Ludwig von Baumbach zu Homburg, der 1611 seinen Teil an die von Brawe verkaufte, wodurch beide Güter wiedervereinigt wurden. 1695 ging das Gut durch Heirat an Hermann von Dinklage, dessen Familie es immer noch besitzt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Das Herrenhaus des von Braweschen Teils ist vor 1575 errichtet worden, denn der in diesem Jahr ergänzte Westflügel wird das "Neue Haus" genannt. Das heutige Haupthaus könnte aus dem Jahr 1735 stammen, denn auf dieses Jahr ist eine früher über dem Eingang hängende Wappentafel datiert. 1611 scheint der Braesche Teil von Haus Campe kein Herrenhaus mehr besessen zu haben, da in der Verkaufsurkunde nur ein Ansitz erwähnt wird.
In den 1970er Jahren wurde der Teil des Burggrabens, über den eine Brücke führte, zugeschüttet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Nach der Beschreibung des beginnenden 15. Jhs. war das Haus auf einem Wall erbaut, womit ein Mottenhügel gemeint sein könnte. Es war von einem 1433 erwähnten Wassergraben umgeben.
Im 18. Jh. bestand Haus Campe aus einem fast quadratischen Haupthaus mit davorliegendem Querflügel, an den zwei längliche Seitenflügel angebaut waren. Umgeben war es von einer rechteckigen Gräfte, an die im Norden und Süden jeweils ein Garten anschlossen, im Süden bestand auch ein Vorburggebäude. Das Hauptgebäude ist größtenteils aus Fachwerk errichtet. Heute sind die Gräften zugeschüttet und die Seitenflügel abgerissen.
Zu Beginn des 20. Jhs. muss die alte Burgstelle hinter dem Herrenhaus noch deutlich erkennbar gewesen sein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine