EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Landegge

Geschichte:

Die Burg Landegge wurde 1178 gemeinsam durch das Bistum Münster und das Kloster Corvey gegründet. 1238 wurde in einem Vertrag zwischen dem Bischof von Münster und dem Abt von Corvey festgelegt, dass der Abt drei Burgmänner beisteuern sollte, die den vierten Teil der Burg besaßen und den dritten Teil der Burg bewachten. Ferner musste der Abt sich verpflichten, keinen zweiten Turm auf der Burg zu errichten. In der Folge schwand der Einfluss des Klosters Corvey, Besitzansprüche sind aus den Quellen nicht mehr bekannt. Aus dem Jahr 1240 ist der erste Drost des Bistums Münster mit Sitz auf der Landegge bekannt. Mit der Erwerbung der Besitzungen der Jutta von Ravensberg im Jahr 1252 steigerte sich die Bedeutung der Burg als Verwaltungsmittelpunkt im Emsland beträchtlich. Dennoch wurde die Burg von Zeit zu Zeit verpfändet. Nachdem 1374 die Paulsburg in Meppen errichtet wurde und Sitz des Drosten wurde, verlor Landegge an Bedeutung. 1367 werden aber noch neun Burgmänner erwähnt. 1555 wurde Engelbert von Münster mit der Burg belehnt, dies ist die letzte Nachricht, die von einer Nutzung der Burg spricht. 1809 erhielt die Gemeinde Haren die Erlaubnis, den Turm abzubrechen, um dessen Steine zur Pflasterung einer Landstraße zu verwenden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

1224 wurde die Burg ausgebaut, dafür wurde die Summe von 15 Mark verwendet, die das Kloster Überwasser in Münster für die Überlassung eines Zehnten bezahlt hatte. Weiter ist anzunehmen, dass außer dem Turm spätestens 1240 ein Haus für den Drosten existiert hat. Die erste Kapelle soll um 1200 errichtet worden sein und ist 1686 durch einen Fachwerkneubau ersetzt worden, der 1960 in gleicher Gestalt neu aufgebaut wurde. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von der Burg Landegge ist nur noch die Kapelle vorhanden, die auf dem 2-3 m hohen und ca. 38 x 25 m großen Mottenhügel steht. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1960 und ist ein Neuaufbau einer Fachwerkkirche aus dem Jahr 1686. Der 1815 in Meppen geborene Dichter Levin Schücking erzählt, dass er als Kind noch einen mächtigen Turm neben der Kapelle gesehen habe. Dieser Turm taucht auch auf einem Siegel der Landegger Burgmannschaft auf. Er war aus Findlingen errichtet, besaß einen Durchmesser von ca. 8 m und war mit einem Wehrgang versehen. Neben dem Turm müssen noch weitere Gebäude bestanden haben, doch können über diese keine Angaben gemacht werden. Herumliegende Findlingssteine am Osthang des Hügels können von der ehemaligen Bebauung zeugen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine