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Gelsdorf

Geschichte:

Die Wasserburg Gelsdorf, der Stammsitz der 1220 erstmals urkundlich nachweisbaren Herren von Gelsdorf, entstand vermutlich als kurkölnisches Lehen. Im 13. und im 14. Jh. finden wir Mitglieder der Familie als Lehnsleute des Erzstifts Köln. In der zweiten Hälfte des 14. Jhs. ist die Burg freilich unter den allodialen Besitzungen des Johann von Saffenburg aufgeführt. Dieser trug 1382 sein Haus zu Gelsdorf dem Erzstift Köln zu Lehen auf. Mit dem saffenburgischen Erbe gelangte Gelsdorf an die Grafen von Virneburg, von denen Graf Philipp sie 1528 seiner künftigen Gattin, Ottilia von der Marck-Aremberg als Witwensitz anwies. Nach Philipps Tod bemächtigte sich Graf Dietrich von Manderscheid, Erbe des Virneburgischen Nachlasses, 1554 der Burg. Später gelangte Gelsdorf an den Freiherrn Lothar Friedrich von Hundheim, der 1716 mit der Burg belehnt wurde. Dem Verkauf an Johann Bernhard von Halberg im Jahre 1734 folgte eine weitere Veräußerung des Anwesens an Konstantin von Gruben. Dieser ließ unmittelbar nach dem Erwerb von Gelsdorf die Burg abbrechen und an ihrer Stelle das noch erhaltene dreiflügelige Barockschloss mit weiträumiger Vorburg errichten. Seine Enkelinnen versetzten 1820 Burg Gelsdorf an die Freiherren von Geyr, die sie schließlich in einer Zwangsversteigerung erwerben konnten. 1840 parzellierte man den zur Burg gehörenden Grundbesitz. Die Burggebäude kamen an die Kirchen- und Zivilgemeinde und dienten als Pfarrhaus und Schule. Nach der Brandzerstörung 1979 erwarb ein Privatmann aus Ratingen die Ruine und ließ die Anlage wiederherstellen. Heute beherbergt die Schlossanlage Wohnungen und ist daher nicht zu besichtigen. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte der Burg Gelsdorf, deren Anfänge sehr wahrscheinlich in die erste Hälfte des 13. Jh. zurückreichen, lässt sich aufgrund des barocken Neubaus an der Burgstelle nicht mehr rekonstruieren. Der heutige Schlossbau stammt aus dem Jahr 1766 und wurde nach einem verheerenden Brand 1979 rekonstruiert. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Nach bisherigem Forschungsstand ist die Baugestalt der Wasserburg Gelsdorf unbekannt. Archivalische Quellen und alte Abbildungen sind bislang nicht bekannt geworden. Der bestehende Bau - es handelt sich um einen zweigeschossigen Dreiflügelbau mit Walmdächern und eine großzügige ebenfalls dreiflügelige Vorburg - entstand 1766. Nach dem Brand von 1979 erfolgte eine Wiederherstellung der Anlage. (Jens Friedhoff)