EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Wehlburg

Geschichte:

Die Wehlburg wurde am Ende des 14. Jhs. durch einen Zweig der Herren von Dincklage errichtet, die nach der 1372 erfolgten Zerstörung des Dincklager Schlosses einen neuen Sitz brauchten. Allerdings ist nach den Ergebnissen der archäologischen Untersuchungen die Burg schon ungefähr hundert Jahre zuvor errichtet worden. 1404 verkaufte Jutta von Dincklage die Burg an Otto von Bokraden, der sie 1444 an den Bauern Johann Raderde in Badbergen weiterveräußerte. Dieser ließ die Burg verlegen und als großen Bauernhof wieder aufbauen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Grabungsbefunde lassen eine Datierung der ursprünglichen Burg in das Ende des 13. Jhs. annehmen. In der Mitte des 15. Jhs. wurde sie abgerissen und die Fläche planiert. Der in der Mitte des 15. Jhs. errichtete Bauernhof muss an einer anderen Stelle gestanden haben, denn am Burgplatz wurde erst 1750 wieder der sich seit 1972 im Museumsdorf Cloppenburg befindliche Bauernhof errichtet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Bei Ausgrabungen wurde die ursprüngliche Wehlburg, die in der Mitte des 15. Jhs. dem Erdboden gleich gemacht wurde, erfasst. Auf dem quadratischen Burgplatz von 25 m Seitenlänge standen Gebäude aus Fachwerk und Ziegel in einem Rechteck um einen Hofplatz. Eine noch 2,60 m hoch erhaltene Mauer aus Backsteinen im Märkischen Verband könnte von einem Turm stammen. Die Burg war von einem 10 m breiten Graben umgeben, dessen Böschungen mit Faschinen und Pfählen befestigt waren. Im Nordwestteil des Grabens regelte ein Stauwehr den Wasserzufluss aus einem Verbindungsgraben mit der Wrau.
In der Verkaufsurkunde werden Wälle und Gräben erwähnt, die auch 1630 noch vorhanden gewesen sein sollen.
Aus dem Spätmittelalter (Dendrodatum 1480) stammt ein Hallenhaus gegenüber der früheren Burgstelle, das als Leibzucht bzw. Heuerhaus zum Hof diente. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung des Burgplatzes 1972/73