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Wittlage

Geschichte:

Der Osnabrücker Bischof Engelbert II. beginnt 1309 mit dem Bau der Burg Wittlage als Antwort auf die Burg Limburg der Grafschaft Ravensberg. Außerdem diente sie als Basis für die Ausdehnung der Herrschaft über die Kirchspiele Lintorf und Barkhausen. Möglicherweise hat es bereits eine Vorgängeranlage gegeben, denn im nördlich der Bundesstraße gelegenen Wittlager Rott sollen zu Beginn des 19. Jhs. noch Wälle und Gräben existiert haben. Ab 1353 diente die Burg als Amtssitz. Im Jahre 1553 wurde sie durch Söldner des Herzogs Philipp Magnus von Braunschweig überfallen und ausgeplündert, im 30jährigen Krieg wiederholte sich dies mehrmals.
1972 wurde die Burg nach Auflösung des Kreises Wittlage als Tagungs- und Bildungsstätte des neuen Kreises Osnabrück-Land genutzt. 2001 wurde sie an die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück verkauft. Seitdem wird sie als Tagungs- und Gästehaus und als Heimatarchiv genutzt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die 1313 fertig gestellte Anlage dürfte mit Ausnahme des steinernen Bergfriedes noch aus Holz bestanden haben. Bischof Gottfried Graf von Arnsberg (1320 -1348) soll die Burganlagen mit Mauern umgeben und vergrößert haben. Bischof Otto Graf von Hoya (1410 - 1424) ließ ein Herrenhaus als Wohnsitz für den Drosten erbauen. Unter Bischof Konrad IV. Graf von Rietberg (1482 - 1508) wurde die Burg mit neuen Wällen und Gräben - vermutlich auf der Vorburg - umgeben. Mit dem Bau des Amtshauses durch Bischof Ernst August II. zwischen 1726 und 1728 verlor die Burg ihre Verteidigungsfunktion und wandelte sich in einen Amtssitz. Als Zugang zur Hauptburg wurde eine steinerne Brücke errichtet. In der Vorburg entstand um 1750 ein Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Innenburg ist von einem 40 x 58 m großen Graben und einem Wall umgeben. In der nordöstlichen Ecke der Anlage steht der massive Bergfried, an den sich nach Süden hin das mit der Ostwand auf der Ringmauer stehende Wohnhaus anschließt, in dem die spätere Rentei untergebracht war. Die Westseite der Burg wird in einer Länge von 40 Metern durch das von Bischof Ernst August II. (1716 - 1728) teilweise neu erbaute Amtshaus eingenommen. Seine von einem Vorgängerbau stammenden Kellerräume sind mit Schießscharten versehen. Das Tor, zu dem eine steinerne Brücke führt, befindet sich im nördlichen Abschnitt der Ringmauer. Der mächtige, 29 m hohe Bergfried besitzt eine Seitenlänge von 10 m bei einer Wandstärke von 3,50 m.
Die sich nach Norden erstreckende Außenburg war von einem breiten Wall mit vorliegendem Graben umgeben, der auch die
Hauptburg einschloss. Der Zugang lag im Westen und wurde von einem nicht mehr vorhandenen Torhaus beherrscht. In der Vorburg soll im Jahre 1808 noch eine große Scheune und ein "altes Lusthaus" gestanden haben. Während der Graben
der Vorburg noch nahezu vollständig erhalten ist, sind vom Wall nur noch Reste vorhanden. An der Nordostecke der Außenburg und der Südwestecke der Innenburg haben früher Bastionen existiert. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine