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Grohnde

Geschichte:

Die Burg wird erstmals 1358 erwähnt, sie war ursprünglich im Besitz der Familie von Hake. 1395 wird sie von der Abtei Corvey an den Herzog Bernd von Braunschweig-Lüneburg übertragen. 1420 nahm sie der Hildesheimer Bischof bei einer Fehde zwischen ihm und den Herzögen ein. Von 1433 bis 1567 war das Schloss von den Herzögen an die Hildesheimer Bischöfe verpfändet, denen es als Brückenkopf auf dem linken Weserufer diente. In der Hildesheimer Stiftsfehde wurde das Schloss 1521 durch den Hildesheimer Bischof erobert und 1523 durch Herzog Erich von Calenberg zurückgewonnen. 1530 wird Grohnde zum Amtssitz und später zur Domäne. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ältesten Teile der Burg stammen aus der ersten Hälfte des 14. Jhs. Darunter befinden sich der Nordflügel mit Torturm und der Ostflügel des heutigen Baubestands. Wahrscheinlich ergänzten zwei nicht mehr erhaltene Trakte diese Baukörper zu einer Vierflügelanlage.
1477 ist eine Burgkapelle bezeugt, die vermutlich im Bereich des heutigen Südflügels stand. Für die Zeit von 1492 bis 1498 sind Renovierungs- und Ausbauarbeiten überliefert, u. a. wurde ein Wirtschaftshaus auf der Burgmauer errichtet. 1556 erfolgte der Abbruch der alten Kapelle und ein Neubau im Forstmeistergarten an der Weser. Von 1557 bis 1559 wurde die Anlage zum geschlossenen Viereck ausgebaut, wobei zwei nicht unterkellerte Flügel im Süden und Westen hinzugefügt wurden. Bis 1649 wurden die Flügel im Osten und Norden bis an den Torturm abgerissen und ein neuer Flügel auf der Weserseite sowie ein Pförtnerhaus errichtet. 1684 erfolgte eine nachträgliche Unterkellerung des Südflügels. Vermutlich im 18. Jh. wurde der Ostflügel umgebaut und die repräsentative Fassade an der Weserseite hinzugefügt. 1838 wurde das bisherige Gefängnis zugunsten einer Amtsschreiberwohnung abgerissen. Nach dem Neubau einer Pfarrkirche im Ort wird 1847 die Burgkapelle aufgegeben. Der heutige Wirtschaftshof im Norden des Schlosses stammt aus dem 18.-20. Jh. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das heute am Rand des Hochufers stehende Schloss soll ursprünglich auf einer Insel in der Weser gelegen haben, im 18. Jh. sollen noch Reste einer Brücke über den heute verlandeten, westlichen Weserarm zu sehen gewesen sein. Die mittelalterliche Burg bestand ursprünglich aus einer Vierflügelanlage, die von Wall und Graben umgeben war.
Schwach erkennbare Reste dieser Fortifikation befinden sich noch in dem südlich anschließenden Parkgelände. Der heutige fünfstöckige Torturm ist das einzige sichere Überbleibsel der mittelalterlichen Burg. Das oberste Geschoss aus Fachwerk stammt wohl erst aus dem Jahr 1649, genauso wie das dem Turm nördlich vorgelagerte Fachwerkgebäude. Weitere Burgreste finden sich vermutlich in den hofseitigen Wänden der übrigen Trakte der Vierflügelanlage. Diese sind dreigeschossig und teilweise aus Fachwerk ausgeführt. Der Ostflügel öffnete sich ursprünglich mit drei Rundbögen unter einer hölzernen Galerie zum Hof hin. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine