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Coppenbrügge

Geschichte:

Nach dem Verlust ihres Stammsitzes erwarben die Grafen von Spiegelberg 1281 vom Stift Wunstorf sechs Hufen Land in Coppenbrügge. Zusammen mit weiterem Grunderwerb vom Kloster Loccum bildeten diese den Kern des neuen Territoriums der Grafschaft Spiegelberg rund um den Ort und die Burg Coppenbrügge. Letztere wird erstmals 1303 erwähnt, als sie Graf Moritz II. von Spiegelberg von Herzog Albrecht dem Feisten von Braunschweig zu Lehen bekam, wobei darin davon die Rede ist, dass schon Graf Moritz I. die Burg vom Braunschweiger Herzog als Lehen besaß. Nach dem Tode des letzten Grafen von Spiegelberg 1557 kam die Burg an dessen Schwager Simon von der Lippe, nach dessen Tod 1585 an den Grafen von Gleichen-Tonna. 1633 fiel Coppenbrügge an die Grafen von Nassau-Diez. 1822 wurde die Burg an das Königreich Hannover veräußert und Bestandteil der staatlichen Domäne Coppenbrügge. Seit deren Aufhebung gehört die Ruine der Gemeinde Coppenbrügge. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Aus dem beginnenden 14. Jh. stammen wohl noch das Burgtor mit seinen zwei flankierenden Rundtürmen, die Fundamente des sog. Brauhauses im Westen des Burghofes sowie der umgebende Wassergraben.
1512 wurde die Burg durch Anschüttung eines Walles zur Festung umgestaltet. 1697 wird die Burg als baufällig bezeichnet. In der Folge entsteht bis 1745 der Schlossneubau auf dem Nordwall. Um 1800 dürfte das früher das Gericht beherbergende Fachwerkgebäude auf der Südseite des Burghofs errichtet worden sein. Zwischen 1860 und 1870 sind das Schloss auf dem Nordwall und das Brauhaus im Westen abgerissen worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burganlage wird von einem max. 40 m breiten Wassergraben umfasst, der im Osten zugeschüttet ist. Der Innenhof ist umgeben von einem bis zu 20 m breiten und 6 m hohen Wall mit Futtermauern, auf dem heute im 18. Jh. gepflanzte Bäume stehen. Im Süden steht das ehemalige Gerichtsgebäude aus Fachwerk, an das sich ein einstöckiges Nebengebäude anschließt. Im Norden, Osten und Westen des Burghofs sind noch Fundamente der mittelalterlichen Gebäude sichtbar. Das ca. 1870 abgebrochene, sog. "Alte Schloss" stammte aus der ersten Hälfte des 18. Jhs. und bestand aus einer Dreiflügelanlage, von der der Hauptflügel aus einem massiven Erdgeschoss mit Fachwerkoberbau bestand, während die Seitenflügel nur aus Fachwerk errichtet worden waren.
Das Torgebäude wird von zwei Rundtürmen flankiert, von denen der nordöstliche gleichzeitig als Eckbastion mit deutlich größerem Durchmesser dient. Die Türme sind rondellartig ausgebaut und mit Geschützplattformen versehen gewesen. Die Strebepfeiler an den Bauten sind Zutaten des 19. Jhs. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubeobachtung 1985.