EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Lindau

Geschichte:

Der Bischof von Hildesheim erwarb 1322 von den Edelherren von Plesse die ältere Burg Lindau und errichtete einen "uneinnehmbaren Palas", der von einer hohen Mauer umgeben war. Diese jüngere Burg Lindau besaßen die Edelherren von Plesse als Pfand des Herzogs von Braunschweig im Fürstentum Grubenhagen. Weil es nicht gelang, das Pfandobjekt einzulösen, beließen die Herzöge Lindau im Besitz des Hildesheimer Bischofs. Die Burg wurde weiterhin als Pfand ausgegeben und kam 1434 zur Hälfte und 1521 zur Gänze an den Erzbischof von Mainz. Bis auf das Mushaus, das bis 1741 Sitz des Amtes Lindau.war, ist die Burg Lindau im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden. Versuche seitens des Bischofs von Hildesheim, die Burg auszulösen, zuletzt 1785, waren vergeblich. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Als einziges Gebäude ist das sog. Mushaus erhalten, das auch als der nach 1322 errichtete, "uneinnehmbare Palas" angesehen wird. Es wird aber erst 1537 erstmals ausdrücklich erwähnt. Umgestaltungen erfolgten wohl 1663. 1978 sind die Fenster mit Holzluken geschlossen worden; bei der Dachrenovierung entfielen die Dachgauben. (Gudrun Pischke)

Baubeschreibung:

Das als einziges Gebäude der Burg Lindau erhaltene Vorratshaus (Mushaus) diente, nachdem es nicht mehr Amtssitz war, bis ins 19. Jh. als Getreidespeicher. Von 1872 bis 1876 war hier eine Jutegarnspinnerei eingerichtet, bevor es zur Lagerung von Maschinen und zur Unterbringung von Arbeiterinnen genutzt wurde.Von 1943 bis 1969 waren hier Büros und andere Räumlichkeiten verschiedener Institutionen untergebracht. 1961 ging das Mushaus in den Besitz einer Kabelfirma über. Es wird nicht mehr genutzt.
Mit seinen vier Stockwerken und drei Speicherböden weist es eine Höhe von 30 m bei einer Grundfläche von 21 x 12 m und einer Mauerstärke von max. 2,30 m auf. In Form von Mörtelresten am Mauerwerk zeichnet sich ein mehrgeschossiges Gebäude ab, das sich ehemals mit der Stirnseite an die südöstliche Längswand des Mushauses anschloss. Nach einer Beschreibung des Burglehens von 1438 gehörten zur Burg noch ein Bergfried, ein langer Stall und eine Scheune in der Vorburg.
(Gudrun Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine