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Wettbergscher Adelshof

Geschichte:

Bad Münder erscheint erstmals 1033 in den Quellen, dabei wird schon auf die Salzgewinnung als der wirtschaftlichen Grundlage des Ortes hingewiesen. 1260 bekräftigen Bischof Wedekind von Minden und die Welfenherzöge Albert und Johann ihren Willen, den Ort zu befestigen. Mit diesem Schritt zur Stadtgründung ging eine Verlagerung der Siedlungsfläche nach Westen einher. Die Herren von Wettberg besaßen schon seit der Mitte des 14. Jhs. Liegenschaften außerhalb von Bad Münder, bevor sie 1417 den Steinhof in Bad Münder vom Herzog von Braunschweig-Lüneburg zu Lehen hatten. Vor 1442 haben sie den später nach ihnen benannten Burghof erworben. 1519 war dieser einer von fünf Häusern, die nach dem Ende der Hildesheimer Stiftsfehde in Bad Münder noch standen. Nach dem Aussterben des Geschlechts 1644 ist der Hof in die Hände der Herren von Graevemeyer übergegangen. Seit 1848 ist das Gebäude im Besitz der Stadt Bad Münder. Es diente dann unterschiedlichen Zwecken, bis 1971 das Heimatmuseum der Stadt in seinen Räumlichkeiten eingeweiht wurde. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte ist unbekannt. Das heutige Gebäude wurde 1575 errichtet; das ursprünglich wohl steinerne Obergeschoss ist im 18. Jh. in Fachwerk erneuert worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der Wettberg'sche Burghof war schon vor der bald nach 1260 errichteten Stadtbefestigung mit einer Wehrmauer umgeben. Die spätere Stadtmauer schloss mit einer Mauerfuge an diese Befestigung an. Das Innere der Parzelle des Burgmannenhofes war durch weitere Mauern unterteilt. Das heutige Gebäude ist ein großer Rechteckbau mit steinernem Untergeschoss, Fachwerkobergeschoss und reich verziertem Renaissanceerker auf der Straßenseite. In das Südwesteck ist ein nur leicht vorspringender, ungefähr quadratischer Treppentum mit Schneidenecke integriert. Die Zwischenwände des Kellers sind mit 1,30 m ungewöhnlich mächtig und stärker als die Außenmauern; wahrscheinlich stammen sie noch von einem Vorgängerbau. Südlich des Hauses befindet sich ein Brunnen. Die in diesem Bereich erst 1962 abgebrochene Stadtmauer zog in 5 m Abstand zur Nordseite vorbei. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 2000