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Stolzenau

Geschichte:

Die Burg Stolzenau wurde 1370 anlässlich der Verlehnung zweier Burgmannensitze erstmals genannt. Ihre Aufgabe war die einer Gegenburg der Grafen von Hoya gegen die 4 km südlich gelegene Festung Schlüsselburg der Bischöfe von Minden. 1477 ist von einem Bergfried auf der Vorburg als Burgmannensitz die Rede. 1503 wird das Schloss den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zu Lehen aufgetragen. 1525 erhielt Erich IV. von Hoya als Abfindung seiner Herrschaftsansprüche von seinem älteren Bruder Graf Jobst II. das Amt Stolzenau. Im 30jährigen Krieg wurde die Burg mehrfach belagert und ist schließlich auf Geheiß des Herzogs von Calenberg niedergerissen worden. Das Schloss wurde zum Amtshof, überlebt hatten von ihm nur zwei Wirtschaftsgebäude. Seit der Bildung des preußischen Kreises Stolzenau 1885 wurde das Amtshaus als Landratsamt genutzt, gleichzeitig blieb es bis 1908 Wohnsitz des Domänenpächters. Ab 1933 diente es dem Reichsarbeitsdienst. Nach dem 2. Weltkrieg beherbergte es Flüchtlinge, bis es 1965 dem Neubau der heutigen Schloss-Schule weichen musste. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die mittelalterliche Bauentwicklung ist nichts bekannt, außer dass 1448 eine Burgkapelle existiert haben muss. Unter Erich IV. von Hoya wurde das Schloss im 2. Viertel des 16. Jhs. ausgebaut. Für erneute Ausbauten kurz vor 1600 wurde das Kloster Schinna als Steinbruch verwendet. 1619 erfolgten umfangreiche Befestigungsarbeiten. Der letzte Amtshof wurde um 1800 errichtet und 1965 wieder abgerissen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

In einer Beschreibung des Amtes Stolzenau aus dem Jahr 1682 heißt es, dass das Schloss Stolzenau von einem ausgemauerten Graben und einem hohen Wall umgeben sei. Sämtliche Bauten seien aber durch den 30jährigen Krieg stark zerstört worden. In einer Amtsbeschreibung von 1583 wird ein dicker, gedrungener Turm unterhalb des eigentlichen Schlosses unmittelbar an der Weser erwähnt, der sog. "Zwinger". Dieser diente offenbar als Zollstelle. Zudem werden ein weiterer Turm, ein Brunnen, Zeughaus, Backhaus, Marstall, Schmiede, Kanzlei mit Ratsstube, Brauhaus, Stall und zwei Pforthäuser erwähnt. 1638 werden an größtenteils zerstörten Gebäuden zudem zwei "lange Häuser" zur Weser und zum Flecken hin sowie ein "Zwerggebäude mit Uhrenturm" und eine doppelte Zugbrücke genannt.
Der letzte Amtshof aus der Zeit um 1800 stand dem Schlossareal gegenüber. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine