EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Liebenau

Geschichte:

Die Burg Liebenau wurde erstmals 1300 erwähnt, ist aber mit Sicherheit einige Jahrzehnte vorher errichtet worden. Nach anderen Angaben ist sie nach der Zerstörung der Burg Neuhaus 1346 aus deren Steinen errichtet worden. Sie war Sitz der Vogtei Liebenau der Grafen von Hoya. Bei der Teilung der Grafschaft von Hoya 1343 wurde die Burg Residenz der unter dem Titel "Grafschaft von Hoya und Bruchhausen" firmierenden Niedergrafschaft.
1482 wird das Schloss einer Gräfin von Hoya im Ehevertrag zur Unterhaltssicherung verpfändet. 1503 starb die Linie der Grafen von Hoya und Bruchhausen aus. Im folgenden Erbstreit zwischen der Obergrafschaft Hoya und den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg wurde die Burg 1512 zerstört. Die Burg wurde durch die Schaumburger Grafen als Verbündete der Welfen besetzt und erst auf Befehl Kaiser Karls V. wieder herausgegeben. 1527 war sie wieder im Besitz der Grafen von Hoya, die sie an den nicht dem Grafengeschlecht angehörenden Ritter Arnold von Hoya verlehnten. Dabei wird deutlich, dass die Burg bis dahin nicht wieder aufgebaut worden war. Arnold ließ auf dem Burgplatz neue Gebäude errichten, doch Graf Jobst von Hoya machte 1532 die Belehnung rückgängig. 1576 wird das Amtshaus zum Witwensitz. 1582 kam Liebenau wie die ganze Grafschaft Hoya nach Aussterben des Grafengeschlechts an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Burg existieren keine Aufschlüsse. Nach ihrer Zerstörung 1512 sind auf dem Burgplatz 1527 wieder Gebäude - u. a. ein Amtshaus - errichtet worden. Im 17. Jh. sind neue Wirtschaftsgebäude errichtet worden, zudem scheint vor 1633 ein Neubau des Amtshauses samt Ortsverlagerung stattgefunden zu haben. 1728 wurde das Amtshaus abgebrochen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

1527 wird in einer Urkunde über die zerstörte Burganlage erwähnt, dass die "oberste Burg zu Liebenau" einen Burggraben und einen "äußersten kleinen Wall" besaß. Dies impliziert zumindest das Vorhandensein eines inneren Walls. Weitere Angaben zum Aussehen der Burg lassen sich aufgrund des Fehlens entsprechender archäologischer wie historischer Quellen nicht tätigen. Das Amtshaus aus dem 16. Jh. bestand aus einem zweistöckigen Fachwerkhaus. 1663 haben außer diesem noch insgesamt acht Nebengebäude bestanden, zudem wird eine wüste Hofstelle als altes Amtshaus bezeichnet.
Der Damm, der zum Burgtor führte, ist heute noch im Namen der Dammstraße (früher: "uppen Damme")" überliefert. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine