EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Uchte

Geschichte:

Die Burg Uchte wurde 1292/95 durch die Grafen von Hoya auf dem Territorium des Bistums Minden errichtet. Grund war der vorübergehende Verlust der Burg Steyerberg an die Bischöfe von Minden im Jahr zuvor.
1383 wurde die Burg durch den Mindener Bischof belagert. Die Wirtschaftsgebäude brannten ab, aber das "domus principalis", wohl ein Wohnturm, blieb unversehrt. Die Burg blieb dank herbeigeholter Verstärkung im Besitz der Grafen von Hoya. 1526 verpfändeten sie die Burg an Bruno von Bothmer, wobei sie ihm zugestanden, ein Steinwerk auf der Burg zu bauen und ihm sonstige Ausgaben für Bauten und Reparaturen zu ersetzen.
Über den Zeitraum, in dem die Burg Uchte abgegangen ist, kann nur spekuliert werden. Im 30jährigen Krieg verheerte Tilly das Amt Uchte, der Ort selbst brannte 1726 und 1817 fast völlig ab. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Baubeobachtungen lassen keine Aussagen über die Bauentwicklung zu. Die beobachteten Mauern stammen den Funden nach aus der Zeit um 1300 bzw. dem Anfang des 14. Jhs. Im 18. Jh. sind die Gräben zugeschüttet worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Uchte besaß laut den Katasterplänen eine rechteckige Form von ca. 90 x 100 m Größe. Eine Seite war durch den Uchter Mühlenbach geschützt, die anderen Seiten von Wassergräben umgeben. Der heutige Baubestand stammt aus dem 18. Jh. oder später.
Die Burggebäude bestanden aus Ziegelmauerwerk, das auf Findlingen von 6-8 m Länge fundamentiert war, unter denen Holzpfähle eingerammt waren. Zudem wurde bei den Baustellenbeobachtungen eine 20 cm dicke Brandschicht festgestellt, die eine bis zu 1 m mächtige Schicht aus Schutt und Versturz abdeckte. Die Brandschicht lässt sich möglicherweise mit der Eroberung der Burg 1383 in Verbindung bringen. Im Südwesten des Burgplatzes konnten bis zu 2,5 m starke Mauern und Ausbruchgruben verfolgt werden, die eine Interpretation als mind. 14 x 14 m großes Gebäude mit Steinpflasterboden, das sich an eine Ringmauer anschließt, zulassen.
Bei der Baustellenbeobachtung 1925 wurde ein dreireihiges Pfostengebäude erkannt, zu dem weitere einreihige Pfostensetzungen, die von Nebengebäuden stammen können. Zudem bestand direkt am Mühlenbach eine Bohlenwandkonstruktion von 5,8 x mind. 3,5 m Größe. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Bauarbeiten wurden im 19. Jh. und 1925 Pfahlsetzungen von Gebäudefundamenten beobachtet.
1905 wurde beim Bau eines Anbaues an das Hotel Muermann ein Keller beobachtet.
1986 Baustellenbeobachtung von Fundamenten mit Keramik der Zeit um 1300 bzw. der 1. Hälfte des 14. Jhs. (Stefan Eismann)