EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Friesoythe, Oite

Geschichte:

Von 1160 bis 1560 hieß die Stadt Oite, erst danach kam die heutige Schreibweise langsam auf. Die Burg Oite wird urkundlich Anfang des 13. Jhs. genannt. Bischof Konrad von Osnabrück und der Graf von Ravensberg besiegten 1227 Graf Otto von Tecklenburg und zerstörten seine Burgen Arkenau und Essen. Graf Otto von Tecklenburg zog deshalb auf die Burg "tho Oite" und befestigte sie so stark, dass sie als uneinnehmbar galt. Mit der Burg entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelsort besonders für friesische Kaufleute, womit die Namensänderung ihren Anfang nahm (Oyta frisica). Das späte Mittelalter war geprägt von Kriegen und Raubzügen gegen Münster, wobei sich besonders Nikolaus II. von Tecklenburg hervortat. Die Bischöfe von Münster und Osnabrück stellten schließlich ein Heer auf, um die Burgen des tecklenburgischen Raubgrafen zu zerstören. Am 22. August 1393 wurde die Cloppenburg erobert, am 21. März 1394 fielen die Schnappenburg und die Burg Oite. Die Schnappenburg und vermutlich auch die Burg Oite wurden dem Erdboden gleich gemacht. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Angaben zur Bauentwicklung der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteten und bereits 1393 zerstörten Anlage sind ohne archäologische Erkenntnisse nicht möglich. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Obertägig sind keine Reste erkennbar. In der vermuteten Gegend befindet sich ein Gebäudekomplex mit behördlicher Nutzung (Rathaus) und der Stadtpark. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Die Suche nach archäologischen Spuren der bereits 1394 zerstörten Burg ist bisher erfolglos gewesen. Bei Anbauarbeiten am neuen Rathaus stieß man in einem Kellerraum bei Ausgrabungen auf ein Findlingsfundament von 1,30 m Breite mit hölzernen Unterzügen und einer Stickung aus Ziegelbruch, naturwissenschaftliche Datierungen ergaben aber eine Entstehung im 17. Jh. So bleibt die mittelalterliche Burg weiter im Dunkeln, obwohl recht sicher ist, dass sie in dem Bereich gelegen haben muss.