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Jerxheim

Geschichte:

1313 findet das "castrum (nostrum) Gerksen" zum ersten Mal Erwähnung. Herzog Albrecht der Feiste von Braunschweig-Göttingen erklärt in einer Urkunde, dass er mit der Verpfändung der Burg an Heinrich und Friedrich von Alvensleben diesen keine Rechte über die Besitzungen der Kirche St.Blasius in Braunschweig eingeräumt habe. Drei Jahre später verpflichten sich die von Alvensleben, König Erich VI. von Dänemark zu unterstützen und sich mit dem Besitz des "Schlosses" gegen den Markgrafen von Brandenburg zu stellen.
Im Jahre 1331 wird die Burg durch Herzog Otto den Milden von Braunschweig-Göttingen an die Familie von der Asseburg vergeben. 1345 belehnt Herzog Magnus I. von Braunschweig Günzel von der Asseburg sowie Heinrich und Ludolf von Wenden mit der Hälfte des "Hauses". Im Jahr darauf stellen Heinrich von Alvensleben und dessen Sohn Bosse sich und ihre Burg Erxleben in den Dienst der Herzöge von Braunschweig. Dafür bekommen sie 200 Mark Silber geliehen und die Burg Jerxheim für den Fall, dass ihre Burg Erxleben zerstört werden sollte. Im selben Jahr wird die Hälfte des "Hauses" an Luthard von Wenden nebst Frau und Hildemar von Steinberg verpfändet.
In den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts wird Jerxheim zum herzoglichen Amtssitz für die nähere Umgebung. Dennoch wird das "Haus" Jerxheim weiter an verschiedene Familien verpfändet, so u. a. 1360 an Heinrich von Wenden und Wilhelm von Ampleben.
Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg nimmt 1388 im Lüneburger Erbfolgekrieg das "castrum" Jerxheim ein. Im 15. Jh. wechseln die Lehnsinhaber der Burg häufig.
Von 1568 bis 1659 dient die Burg wie andere Burgen in der Region als Witwensitz braunschweigischer Herzoginnen. Seit 1821 befindet sich die Anlage im Besitz der Familie Budde.
(Sandy Bieler)

Bauentwicklung:

Die Burg von Jerxheim wandelte sich von einer Anlage mit großem zentralem Wohnturm zu einem Gehöft. Der Turm wird 1385 erstmals erwähnt. Ab den 16. Jahrhundert wurde die Anlage umgestaltet. So mussten Wall und Graben weichen, da man den Platz für große Wirtschaftsgebäude nutzen wollte. 1571 ist zudem der Nordflügel des Schlosses errichtet worden. Das Amtshaus stammte aus der Zeit um 1600.
Das heutige Haupt- und Wohnhaus wurde um 1890 im Stil der Neorenaissance auf dem Standort des alten Gutshauses errichtet. (Sandy Bieler)

Baubeschreibung:

Die mittelalterliche Gestalt der Burg ist unbekannt. Der Merianstich von 1654 bildet eine mindestens dreiflügelige Anlage ab, an deren einem Flügel ein rechteckiger Bergfried mit vorkragendem Obergeschoss, Satteldach und Dachreiter angebaut ist. Eine Flurkarte von 1755 zeigt den Plan einer vierflügeligen Anlage, die vom Wirtschaftshof umgeben ist.
Heute ist von dieser Bebauung obertägig nichts mehr vorhanden. (Sandy Bieler, Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen stehen noch aus. (Sandy Bieler)