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Groß Brunsrode

Geschichte:

Brunsrode war eine Landesburg der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, deren Existenz sich zunächst nur indirekt aus den Quellen erschließen lässt.
Herzog Otto der Milde von Braunschweig-Göttingen setzt 1328 Bahrdorf und das "Haus" Gardeleben als Pfand bei seinem Vetter Otto den Strengen von Braunschweig-Lüneburg ein. Otto der Milde verspricht dabei, weder Otto dem Strengen, noch dessen Untertanen Schaden zuzufügen. Als Gegenpfand setzt Otto der Strenge Brunsrode und das "Schloss" Snega ein. Da es sich bei Snega um ein "Schloss" und bei Gardeleben um ein "Haus" handelt, liegt es nahe, auch in Bahrdorf und Brunsdorf Burgen oder zumindest befestigte Plätze sehen zu wollen.
Im Jahre 1355 wird die Burg Brunsrode erstmals ausdrücklich genannt, als Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg das "Schloss" an die Brüder Henning und Harneid von Marenholtz verpfändet. 1372 geht es als Lehen an die Herren von Salder.
Zu den Burgen, die 1377 an die Herzöge Friedrich, Heinrich und Otto als Abfindung für ihren Verzicht auf das Herzogtum Lüneburg gegeben werden, zählt auch das "Schloss" Brunsrode. Nach einer chronikalen Nachricht von 1438 wurde Brunsrode 1381 zusammen mit den Burgen Glentorf und Wettmershagen zerstört.
Schon wenige Jahre nach dieser Zerstörung geht das "Schloss" Brunsrode abermals als Abfindung an einen braunschweigischen Herzog. Diesmal handelt es sich um Herzog Friedrich, der 1386 auf seine Herrschaftsansprüche verzichtet. Die Burg wird demnach zu diesem Zeitpunkt wieder instand gesetzt gewesen sein.
Friedrichs Besitzansprüche werden schon zwei Jahre später, nach einem Vergleich mit seinen Brüdern, erneut bestätigt.
Das Schloss wurde in der Folgezeit häufig verpfändet und verlehnt, u. a. 1525 an Weddige von Adrum. Seine Frau ließ die Gebäude neu errichten und sich als Alterswohnsitz übertragen. Laut Merian wurde das Schloss unter Herzog Heinrich dem Jüngeren (1489-1568) zerstört. 1636 wurde es an den herzoglichen Beamten Julius von Bülow als Lehen vergeben. Zu diesem Zeitpunkt war es aber unbewohnbar. Der Wiederaufbau erfolgte dann durch dessen Sohn als Gutshaus. Seit 1989 ist das Gut in Privathand.
(Sandy Bieler; Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur mittelalterlichen Bauentwicklung der Burg Brunsrode kann keine Aussage getroffen werden. 1477 sei die Burg wüst gewesen, eine gleichlautende Nachricht gibt es für das Jahr 1525. In den Folgejahren wurde ein neuer Wohnbau samt Nebengebäude errichtet. Beim Bau des aktuellen Gutshauses 1636 wurden Teile der alten Burganlage wiederverwendet. 1780 wurden der Wassergraben zugeschüttet und der Bergfried wegen Baufälligkeit abgebrochen. Das Gutshaus ist 1863 und 1896 völlig erneuert worden. Um 1900 ist der Wirtschaftshof in den Osten des Gutes verlagert und das alte Areal zum Gutspark umgewandelt worden. (Sandy Bieler; Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Auf dem heutigen Gutsgelände haben sich keine Reste der ehemaligen Burganlage erhalten. In der Abbildung bei Merian 1654 wird ein hoher, massiver Turm dargestellt, der von mehreren, in einem Viereck angeordneten Gebäuden umgeben ist. Das Wohngebäude besteht aus einem großen Fachwerkbau mit polygonalem Treppenturm. Darum befand sich dann ein wasserführender Burggraben. Es können sich noch Fundamente der einstigen Gebäude und des Turmes finden, da man beim Umbau des Wohnhauses einmal auf massive Grundmauern von 1,30 m Stärke stieß.
Möglicherweise handelt es sich bei dem 30 m breiten Teich um ein Überbleibsel des ehemaligen Burggrabens. (Sandy Bieler)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bisher fanden keine archäologischen Untersuchungen statt.