EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Specken

Geschichte:

Im Oldenburger Lehnsregister von 1260/70 wird ein "Specken hus" erstmals erwähnt, es gehörte damals einer Adelsfamilie Faile, die es von den Grafen von Oldenburg zu Lehen hatte.
Im Jahr 1299 wird in einer Urkunde des Klosters Rastede eine Familie Specken erstmals erwähnt, als ein Arnoldus de Specken als Zeuge auftritt. Die Junker zu Specken besaßen ursprünglich einen Hof an der Speckener Bäke. Zu Beginn des 14. Jhs. errichteten sie in unmittelbarer Nähe eine Burg, der Hof wurde zum Meierhof. Es war möglicherweise der Knappe Gerlach von Specken, der die Burg erbauen ließ. Er taucht in einer Quelle vom 5. Februar 1331 auf.
Bedeutendstes Familienmitglied wurde aus heutiger Sicht der oldenburgische Drost Jacob von der Specken, dem die Verwaltung und der militärische Oberbefehl in der Grafschaft Oldenburg unterstand und der das wichtige Oldenburger Salbuch von 1428 verfasste. Es handelt sich um eine Auflistung der Besitztümer und Einkünfte der Oldenburger Grafen. Nach dem Tod des Drosten Jacob von der Specken Ende des 15. Jhs. erbte die Tochter den Familienbesitz. Da sie mit dem Knappen Boryes von Aschwege, genannt "der Mutige", verheiratet war, kamen die Aschweges auf den Besitz. Vermutlich ist die Burg um 1500 aufgelassen worden und die Besitzer siedelten auf den Wirtschaftshof über. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung lässt sich weder historisch noch archäologisch erkennen. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Es handelte sich um eine typische Niederungsburg mit einem aufgeschütteten, etwa 30 x 30 m großen Burgplatz. Auf der Nordseite ist heute durch die Begradigung der Bäke ein kleiner Teil abgetrennt. Er war nach den Ausgrabungsergebnissen von 2013 umgeben von einem 5-6,5 m breiten und ca. 1,6 m tiefen Wassergraben, gefolgt von einem etwa 12 m breiten Bereich, auf dem sich ein palisadenbewehrter Burgwall befunden haben dürfte. Danach kam noch ein äußerer schmaler Graben von 2 m Breite und 1 m Tiefe. Er diente wohl eher der Entwässerung und weniger als Annäherungshindernis. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Es gab vereinzelte alte Funde, wie ein Truhenschloss oder 2 Spinnwirtel. 1952 legte D. Zoller einen Suchgraben über den Burgplatz und den Graben. Es wurden Dachpfannen, Ziegelsteine im Klosterformat und vereinzelte Keramikscherben gefunden. 2013 fanden erneut Grabungen statt. Die archäologische Arbeitsgemeinschaft der Oldenburgischen Landschaft, der Ortsverein Specken und das NLD, Gebietsreferat Oldenburg legten insgesamt 11 Schnitte über die Burg und konnten so Gestalt und Ausmaße der Anlage klären. Das Fundmaterial datiert die Entstehung der Anlage in das frühe 14. Jh., die Aufgabe in die Zeit um 1500. (Frank Both)