EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Horn bei Wiefelstede

Geschichte:

In der zweiten Hälfte des 13. Jhs. wurde die Burg mit Wall und Graben von den Rittern Mule angelegt. Diese mussten 1247 ihre Delmenhorster Ländereien an den Oldenburger Grafen abgeben und erhielten als Tausch den Landbesitz bei Gristede, wo sie die Ministerialenburg Horn gründeten.
1456 übertrug der Ritter Rembert Mule seinen gesamten Besitz an den Oldenburger Grafen und erhielt ihn als Lehen zurück. Noch im 15. Jh. wurden die Ritter von Westerholt mit der Burg belehnt, sie ging dann in ihren Eigentum über. In den Jahren bis 1641 wurde die Burg dann aber abgerissen und durch ein neues Anwesen ersetzt, an Stelle des Speichers wurde ein Garten angelegt. 1858 wurde das bestehende klassizistische Herrenhaus errichtet. Das alte Gutshaus diente noch kurz als Stall, brannte aber im selben Jahr ab und wurde 1859 durch ein Gulfhaus ersetzt. Die nördliche Hälfte des Burggrabens wurde 1884 verfüllt. Das Herrenhaus wurde 1914 aufgestockt und bildet den Kern des heutigen Guts Horn.(Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung konnte nicht nachgewiesen werden. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die Burg war von einem trapezförmig verlaufenden Graben umgeben. Dieser wurde von dem Bach Aue mit Wasser gespeist. Auf der Innenseite des Grabens verlief ein Wall. Innerhalb dieser Umwallung stand ein Haus vom sog. Niedersachsentyp. Auf der Südseite des Hauptgebäudes stand ein unterkellerter, quadratischer Speicher von 5,30 m Seitenlänge, der wiederum von einem 6 m breiten Wassergraben umgeben war. Speicher und Haus waren mit einem Steg verbunden. Der Zugang zur Burg erfolgte über eine Zugbrücke, die unmittelbar zum Eingangstor des Bauernhauses führte. Eine 1292 erwähnte Kapelle ist möglicherweise schon in der Reformationszeit wieder abgerissen worden. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

In den Jahren 1953/54 fanden Ausgrabungen auf der ehemaligen Burgstelle statt.
Beim Fundmaterial sind alle Materialien vertreten: Keramik, Glas, Metall, Leder und Tierknochen. Die Keramik datiert vom 13. bis 17. Jh., deckt also die Nutzungszeit der Burg voll ab. (Frank Both)