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Apen

Geschichte:

Die oft angenommene Existenz einer Burg der Ritter von Apen an dieser Stelle ist bisher weder historisch noch archäologisch nachgewiesen.
Um 1515 wurde von Graf Johann V. von Oldenburg eine Festung mit Erdwall und Wassergraben angelegt. 1538 soll sie vorübergehend vom Fürstbischof von Münster erobert worden sein. Graf Anton I. von Oldenburg ließ um 1550 die Festung mit flankierenden Ziegelbasteien ausbauen. Im 30-jährigen Krieg kam es unter Graf Anton Günther von Oldenburg zu einem weiteren Ausbau mit größeren Bastionen, weiteren Gebäuden und Wällen. Um 1633 hatte die Festung eine Garnison von rund 100 Mann. Um diese Zeit war die Anlage auch reich mit Geschützen versehen.
Zwischen 1773 und 1780 wurde die Anlage abgebrochen. Der Bau der Eisenbahnlinie Oldenburg-Leer 1869 über einen Teil des Geländes tat sein Übriges. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Etwa um 1515 wurde unter Graf Johann V. von Oldenburg eine einfache Festung mit Wall und Wassergraben hier angelegt. Um 1550 wurde die Burg u. a. durch die Errichtung einer Ziegelmauer ausgebaut und 1567 eine sog. Streichwehr hinzugefügt. 1577 baute man eine Küche und ein Backhaus. Während des 30-jährigen Krieges erfolgten weitere Ausbauten. Hingegen muss ein zentraler Festungsturm zwischen 1640 und 1656 abgebrochen worden sein. In der Zeit der Besetzung durch die Dänen kam es zwischen 1710 und 1730 erneut zu Umbauten und Vergrößerungen. Die Festungsgebäude und die Ringmauer wurden niedergelegt, die Wälle und Gräben verbreitert oder neu angelegt. 1773 schließlich verkaufte der dänische König die Anlage an die Aper Bauern, die die Gebäude nach und nach abtrugen. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die ursprüngliche Niederungsburg mit einer Innenfläche von ca. 30 x 35 m war von Erdwall und Wassergraben umgeben. Reste sind nicht mehr nachweisbar. Das gesamte Gelände wurde vor dem Bau um bis zu 3 m aufgeschüttet.
Es ließen sich mehrere Bauphasen feststellen. Eine Ziegelmauer aus der Mitt des 16. Jhs., die auf einem Pfahlrost stand, umgab eine Innenfläche von 30 x 35 m. An zwei Ecken ließ sich eine Befestigung mit Granitquadern ermitteln, am Nordwest- und Südosteck war die Befestigung durch zwei Bastionen mit Geschützpforten erweitert..
Während der Dänenzeit fand eine Vergrößerung der Anlage statt. Die Innenfläche wurde auf 52 x 52 m erweitert, Gräben wurden zugeschüttet, Gebäude und Wälle eingeebnet. Stattdessen wurde eine neue Bastion angelegt, die Gräben auf bis zu 45 m verbreitert und eine Holzbrücke zum "Ravelin" errichtet. Die bis Anfang des 18. Jhs. vorhandenen Wohn- und Wirtschaftsbauten ersetzten Neubauten: Ein Kommandantenhaus mit Garten, ein Zeughaus, ein Magazin mit Scheune und Abort, ein Torhaus im Wall, ein Brunnen. In den Wällen lagen Kasematten und Keller.
(Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

1969-1970 wurden Ausgrabungen durchgeführt.
Die Ausgrabungen erbrachten sehr viel Fundmaterial, vor allem aus den Grabenverfüllungen: Keramik des 16.-18. Jhs., Eßbestecke, Glasreste, Haushaltsgeräte, Waffen, Ofenkacheln , Münzen u.a.m.