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Kleiner Everstein

Geschichte:

Die Burg Kleiner Everstein war Teil einer zweiteiligen Burganlage, deren zweites Element, der Große Everstein, 500 m weiter südsüdwestlich lag. Die Anlage wurde nach den Funden wahrscheinlich um 1100 als ursprünglicher Stammsitz der Grafen von Everstein errichtet, der Große Everstein scheint erst später dazugekommen zu sein. Nach der Slawenchronik des Helmold von Bosau war die Burg 1126 Aufenthaltsort des hl. Vicelin. Die erste urkundliche Erwähnung der Gesamtanlage erfolgte 1226. Eine ausdrückliche Erwähnung des Großen Everstein im Jahr 1265 impliziert die Existenz des Kleinen Eversteins. Eine ausdrückliche urkundliche Nennung speziell des Kleinen Eversteins ist nie erfolgt. Am Ende des 13. Jhs. ist er laut dem Fundspektrum wieder aufgegeben worden. Ob dies in Folge der Belagerung und Einnahme der Anlage durch die Welfen 1284 oder schon vorher geschah, ist beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht zu entscheiden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der aktuelle Forschungsstand lässt keine Aussagen zur Baugeschichte zu. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einem künstlich planierten, ca. 60 m langen und 30 m breiten Plateau. Am Hang ist die Burg von einem 2-5 m hoch erhaltenen Wall mit einer Sohlenbreite von 15-20 m und einer Kronenbreite von 2 m umgeben. Vorgelagert ist außer im Süden zudem ein aus dem Fels geschlagener Graben. Am Nordende des Plateaus befindet sich eine hügelartige Erhöhung mit Eintiefungen, die vermutlich von Kellern stammen. Eine ähnliche Erhöhung ist auch am Südende vorhanden. Dort wurden Mauerreste eines Turmes mit polygonaler Innenschale aufgedeckt, dessen Außenschale im Schutt liegt, so dass zu seiner äußeren Gestalt keine sicheren Angaben gemacht werden können. Der Turm ist aus vermörtelten Muschelkalkquadern mit einer Wandstärke von mind. 0,83 m errichtet worden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Geländebebgehungen 1987, 1990.
Metalldetektorprospektion 2005.
Funde des 12. und der 1. Hälfte des 13. Jhs.