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Forst

Geschichte:

Die Siedlung Forst wird erstmals 980 erwähnt, größter Grundeigentümer war das Kloster Corvey. Allerdings besaßen 1437 die Herren von Kannen aus Lügde in Forst neben elf Höfen und 16 Kothöfen auch eine "Wehrstätte". Im 15. Jh. fiel das Dorf partiell wüst. 1494 wurde der Amtssitz der Herzöge von Braunschweig von der Burg Großer Everstein auf eine erhöhte Fläche westlich des Dorfes verlegt. Die letzten verbliebenen 14 Bauern und Köter wurden ins wüste Lütgenade umgesiedelt. Der von einer Umfassungsmauer umgebene Amtssitz wurde 1807 in eine Domäne umgewandelt, wobei ein großer Teil des früheren Gebäudebestandes verloren ging. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Bauentwicklung lässt sich bisher nur in groben Zügen nachvollziehen. Standort und Gestalt der ersten Befestigung der Herren von Kannen ist bislang unbekannt. Ob der Amtshof 1494 an deren Platz errichtet wurde oder an einem anderen Ort, entzieht sich ebenfalls unserer Kenntnis. Da die gegenwärtigen Bauten erst im Laufe des 16. Jhs. errichtet wurden, dürfte eine erste Bauphase existiert haben, über die es keine Aufschlüsse gibt. Möglicherweise stammt das bisher noch nicht datierte "Schloss" - das einzige Bruchsteingebäude - aus dieser Zeit. Bis in die Mitte des 17. Jhs. grenzte an dieses auch ein Turm an. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Über die Gestalt der "Wehrstätte" der Herren von Kannen ist nichts bekannt, sie ist bisher auch nicht lokalisiert. Der Amtshof liegt auf einem erhöhten Plateau an der Weser. Von ihm sind an heute verschwundenen Baulichkeiten in den Schriftquellen eine Umfassungsmauer, eine Zollstation, eine Toranlage, ein Gefängnis, eine Kapelle, ein Lusthaus im Wesergarten und ein großes Vorwerk überliefert.
Der heutige Baubestand besteht aus dem sog. "Schloss", dem alten und neuen Amtshaus, einem Kornhaus und einem Brauhaus, die mit Ausnahme des neuen Amtshauses noch aus dem 16. Jh. stammen. Das bisher nicht datierte "Schloss" ist ganz aus Bruchsteinen errichtet, während die anderen Gebäude Fachwerkobergeschosse über Bruchsteinsockel aufweisen. Der Merianstich von 1654 zeigt einen ehemals an das "Schloss" angrenzenden Turm. Wahrscheinlich besaß die ursprüngliche Anlage den Charakter eines Wasserschlosses. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine