EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Vri-Jade

Geschichte:

Nach 1401 errichteten Graf Dietrich ("Der Glückliche") von Oldenburg und sein Bruder Christian auf der Westseite der Jade die Burg. Nach der Niederlage der Oldenburger gegen die Friesen in der Schlacht von Detern 1426 zerstörten die Friesen die Burg jedoch. Graf Gerd der Mutige von Oldenburg ließ die Anlage später wieder aufbauen. Allerdings ist in einer Quelle von 1454 nur noch von einem befestigten Haus bzw. Blockhaus die Rede. Von ihm aus wurden Raubzüge gegen Kaufmannsschiffe durchgeführt. 1488 haben dann die von den Räubereien geschädigten Hanseaten die kleine Burg endgültig vernichtet. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung lässt sich aufgrund des Quellenmaterials zurzeit noch nicht eindeutig angeben. Es muss zumindest eine zweiphasige Anlage gewesen sein. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Nach einem Eintrag in die Oldenburgische Vogteikarte um 1790 wird die Burg als rechteckige Anlage mit Graben und Wallsystem erkennbar, Bebauung war damals offenbar schon nicht mehr vorhanden. In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg sollen die doppelten Burgwälle noch 1-1,5 m hoch zu erkennen gewesen sein. Das Burginnere kennzeichnet ein 40 x 30 m messendes Plateau. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bereits 1997 konnten bei Begehungen nur noch schwer erkennbare Grabenverläufe und eine Abbruchkante im südlichen Teil festgestellt werden. 2006 fand eine Befliegung statt. Die Auswertung der Luftbilder zeigte südlich eines Teiches noch eine Anlage von ca. 70 x 80 m Größe mit NW-SO bzw. NO-SW verlaufenden Achsen. Das Innere der Anlage wurde für eine Grünland-Neueinsaat "gesäubert". Dabei wurden Keramikscherben, Steinzeug, Spinnwirtel, Bodenfliesen, Dachpfannenreste, Backsteinbruch, Tierknochen, Eisengegenstände und Flussmuschelfragmente gefunden. Die archäologischen Objekte datieren vom 14. - 16. Jh. (Frank Both)