EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Hoskenwurt

Geschichte:

Die Wurt hatte ihren Namen von dem Häuptling Hayo Husseken oder Hosken, der ein Schwager des Jeveraner Häuptlings Edo Wiemken d. Ä. war. Husseken zeichnete sich durch Seeräuberei und dem Ausrauben von Kaufleuten aus, die zwecks Zahlung von Lösegeldern auch eingekerkert wurden. Dem wollten die Bremer ein Ende setzen. Dazu kam, dass Husseken seine Frau, die Halbschwester von Edo Wiemken, nach kurzer Ehe verstoßen und fortgejagt hatte. So starteten Edo Wiemken und die Bremer 1384 einen Feldzug gegen die Burg von Husseken, der aufgrund der Übermacht in die Esenshammer Wehrkirche fliehen musste. Die Burg auf der Hoskenwurt wurde niedergebrannt und geschleift . Die Esenshammer Wehrkirche konnte nach 13-tägiger Belagerung schließlich eingenommen werden, indem man den Kirchturm niederlegte. Hayo wurde an Edo Wiemken übergeben, der ihn auf der Sibetsburg in Wilhelmshaven grausam zu Tode peinigen ließ. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung der Burg lässt sich mangels historischer und archäologischer Quellen nicht anführen. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Eine Beschreibung der ehemaligen Burg kann nicht durchgeführt werden, da entsprechende Augrabungen fehlen und das Gelände durch ältere Aktivitäten, wie dem Bau von Flakstellungen, gestört ist.
Nach der neueren geophysikalischen Prospektion lag die Burg auf einem gesonderten Hügel neben der Wurt. Steinreste waren nicht feststellbar. (Frank Both, Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Im Zuge von Bauarbeiten der Kriegsmarine, die hier 1941/42 Flakstellungen errichtete, wurde vorher eine Materialbergung und Ausgrabung in 6 Flächen von 5 x 6m und etwa 1,8 m tief durchgeführt. Befunde und Funde der Römischen Kaiserzeit, darunter eine Terra Sigillata-Bilderschüssel wurden geborgen. Insgesamt 5 Siedlungshorizonte konnten festgestellt werden, vom 1. Jh. v. Chr. bis in das Spätmittelalter. Spätere Begehungen, auch mit Metalldetektor, ergaben das gleiche Fundspektrum.
Geophysikalische Untersuchungen 2012. (Frank Both)