EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Uslar

Geschichte:

Obwohl die Burg Uslar erst 1420 als solche benannt ist, ist davon auszugehen, dass sie seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bestand, als in den Jahren 1288 und 1305 welfische Herzöge von Braunschweig und Lüneburg in dem Ort Urkunden ausstellten. Bischof Siegfried von Hildesheim zerstörte die "munitio Uslere" vermutlich im Jahr 1292. Sie scheint aber schnell wieder aufgebaut worden zu sein, da 1305 in Uslar wieder eine herzogliche Urkunde ausgestellt wurde. Als Otto Cocles 1435 die Herrschaft niederlegte, zog er sich auf die Burg Uslar zurück, wo er 1463 starb. Die Burg Uslar war auch Leibzucht und Witwensitz von Herzoginnen. Sie wurde 1553 auf herzogliche Veranlassung abgerissen, um ein Schloss zu bauen. Zur Zeit Erichs II. von Braunschweig-Lüneburg im Fürstentum Calenberg-Göttingen (1540/46-1584) wurde Uslar mit dem neuen Schloss vorübergehend wieder herzogliche Residenz. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Im 15. Jahrhundert ist die Burg erweitert worden. Zur alten Burg dürfte der 1530 erwähnte Back- und Braukeller gehören sowie ein Kellergewölbe im späteren Amtshof, der in einen Krankenhausneubau einbezogen wurde. 1462 wird eine Burgkapelle bezeugt. Nach Abriss der Burg 1553 wurde ab 1559 das "Freudenthal" genannte Schloss gebaut, ein vierflügeliger Komplex in Quadermauerwerk von 95 x 90 m Seitenlänge mit vier sechseckigen Ecktürmen. Es blieb vermutlich unvollendet und brannte 1612 ab. Der Kupferstich Merians von 1654 zeigt die noch aufragenden Mauern dreier Flügel. Sie wurden später abgerissen. Auf den Fundamenten des Ostflügels wurde 1889 das Amtsgerichtsgebäude errichtet. (Gudrun Pischke)

Baubeschreibung:

Die Gestalt der mittelalterlichen Burganlage ist unbekannt. Vom 1612 abgebrannten Schloss sind noch Teile des Sockels mit zwei Turmstümpfen sowie Fenstergewände und eine 1559 datierte Muschelnische erhalten, die am Tor des späteren fürstlichen Amtshauses eingemauert ist. Der einstige riesige Innenhof des Schlosses ist ein öffentlicher Park.
Möglicherweise geht ein später wieder aufgebautes Gebäude - das 1955 umgebaute Amtsschreiberhaus - auf die Burg zurück. Im Garten der Superintendentur soll ein Stück der 1954 entdeckten Burgmauer zu sehen sein. (Gudrun Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

1954 sind der Burg zugeordnete Mauerzüge entdeckt worden.