EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hüburg

Geschichte:

Es handelt sich um eine ottonische Burganlage. Otto II. schenkte 980 dem Reichsstift Gandersheim den Bann Greene, dessen Existenz eine Burg voraussetzt. Den Besitz des castrum Greene bestätigte 1039 Heinrich III. dem Reichsstift. Weitere Nachrichten gibt es nicht. Sie gilt als Vorläuferin der 1308 an anderer Stelle errichteten Burg Greene. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Die Befestigungsanlage lässt sch in zwei Bauphasen unterteilen. In der ersten Phase ist der Bergsporn durch zwei Abschnittswälle mit vorgelagertem Graben abgeriegelt worden. In der zweiten Phase ist der innere der beiden Wälle in einer den ganzen Bergsporn umschließenden Befestigung aufgegangen. Zur Datierung der beiden Phasen lassen sich beim gegenwärtigen Forschungsstand keine Aussagen treffen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Hüburg bei Greene liegt auf einem nach Norden gerichteten Bergsporn, sie nimmt einer Fläche von ca. 190 x 60-80 m ein. Im Süden wird sie durch zwei Halsgräben mit vorgelagertem Wall abgesichert. Bei der äußeren Befestigungslinie folgt auf den 12-14 m breiten Wall nach einer Berme ein bis zu 10 m breiter Graben.
Die innere Linie besteht aus zwei Bauphasen. Zunächst wurde der Sporn durch einen 120 m breiten, geraden Abschnittswall mit vorgelagertem Graben - beide 5-7 m breit - abgeriegelt. In der 2. Pase wird aus der westlichen Randbefestigung ein 15 m breiter Wall und 3 m hoher Wall mit vorgelagertem Graben in einem Bogen in die Flucht der Abschnittsbefestigung gezogen. In der Wallschüttung verläuft eine ca. 0,75 m breite Trockenmauer. Der alte Eingang besteht aus einem Tor mit überlappenden Enden an der Westseite Auf der östlichen Steilhangkante verläuft eine verstürzte, ehemals vermörtelte Zweischalenmauer. Weitere Mauerversturzreste existieren auch an der Nord- und der Westseite. Von der Innenbebauung sind ein rechteckiges Gebäude von 24 x 4 m Größe und Reste eines nicht näher ansprechbaren Massivgebäudes von 15 x 10 m Größe bekannt. Von weiteren Baustrukturen zeugen eine geradlinige Reihe von Gruben und eine künstliche Geländeaufwölbung.
Auf dem bewaldeten und mit Sträuchern bewachsenen Höhenplateau sind Wall und Graben zum Teil noch zu erkennen. (Gudrun Pischke/Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Mehrfach Begehungen seit 1965 mit Keramik des 10.-12. Jhs.; 1986 detailllierte Befundaufnahme nach Windbruch: Kugeltopfkeramik, Tierknochen, Randscherbe eines tönernen Schmelztiegel, 3 Eisenobjekte (dabei 1 Pfeilspitze?), 1 Stück geglätteter Wandkalkputz, ein Brocken gebrannter (Fachwerk?)- Lehm.