EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Rosenthal bei Peine

Geschichte:

Ein Ministerialengeschlecht von Rosenthal ist 1204 erstmals bezeugt ("Wilhelmus de Rosendale"). Die Burg wird 1223 zum ersten Mal erwähnt, als Wilhelm von Rosenthal sie von der Gräfin Kunigunde von Wölpe zu Lehen hatte. Diese verkaufte sie für 50 Mark an Bischof Konrad II. von Hildesheim, der sie danach als Gegenburg zur Burg Peine ausbauen und westlich der Burg die Gründungsstadt Rosenthal anlegen ließ ("castrum Rosendale"). Es folgte eine kurze Blütezeit als bischöfliche Burg und Nebenresidenz zwischen 1230 und 1245. Die Erwähnung eines Kapellans ("Bruno capellanus in rosendale") setzt das Vorhandensein einer Burgkapelle voraus. Nach Einnahme und Zerstörung während einer Fehde durch Herzog Albrecht von Braunschweig im Jahre 1255 wurde die Burg offenbar nicht wieder aufgebaut, zumal Peine 1260 in hildesheimischen Besitz kam und die Gegengründung Rosenthal somit ihren Zweck verlor. (Thomas Budde)

Bauentwicklung:

Bischof Konrad II. dürfte die frühere Burg der Herren von Rosenthal stark verändert und ausgebaut haben. (Thomas Budde)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt am nordöstlichen Ortsrand von Rosenthal im Bereich des heutigen Rittergutes am Südrand eines Nebenbachs der Berkumer Schölke. Von der mittelalterlichen Kernburg ist noch der ovale, von dem Bach gespeiste Ringgraben von 160 m (NW-SO) x 140 m (SW-NO) Außenmaß mit hohem äußeren und inneren Wall erhalten. Die Wälle sind jedoch nur noch an der Süd- und Ostseite vorhanden, im Norden und nach Westen besteht allein der dafür umso breitere Graben. Die Grabenbreite nimmt von Süden nach Norden von ca. 7 m auf bis zu 23 m zu. Der Innenwall ist von der Innenfläche gemessen über 3 m hoch und ca. 30 m breit, der Außenwall etwa nur halb so breit. Die Wallböschungen fallen steil und tief zum Graben ab. Der Grund für das heutige Fehlen der Wälle im Norden und Westen ist nicht bekannt. Nach Westen ist noch der Grabenansatz der ehemaligen Vorburg erkennbar, die ansonsten ganz durch den Wirtschaftshof zerstört ist. Im Innern des Ringgrabens steht leicht nach Norden versetzt das heutige Gutsherrenhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. (Thomas Budde)

Arch-Untersuchung/Funde:

Erfassungen durch F.-W. Wulf 1983 für die Niedersächsische Denkmalkartei und T. Budde 2002/2016. Bisher jedoch kein Aufmaß und keine weiteren archäologischen Untersuchungen. (Thomas Budde)