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Grünhagen

Geschichte:

Das Schloss Grünhagen entstand aus einer Kapelle des Michaelsklosters in Lüneburg, die 1351 erstmals erwähnt wird. 1406 wurde dort eine neue Vikarie gegründet, sowie die Kapelle samt der benachbarten Wohngebäude vergrößert. Abt Boldewin von Wenden (+ 1441) verwandelte das Abtshaus in ein festes Schloss. 1460 wurde die neue Schlosskapelle errichtet. 1578/80 erfolgte ein Neubau des Schlosses unter Einbeziehung der Kapelle. 1710 wurde die Kapelle abgebrochen und die Gräben verfüllt; das Schloss war damals ohnehin nur noch eine Ruine. 1711 hat man das Steinmaterial für Bauarbeiten auf dem Gelände des Lüneburger Michaelisklosters verwendet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Das Schloss entwickelte sich aus einer Kapelle heraus, die zunächst um eine Vikarie und Wohngebäude ergänzt wurde. Zu Beginn des 15. Jhs. erfolgte der Burgenbau, 1460 wurde die Kapelle erneuert. 1578/80 ist dann das Schloss errichtet worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das ehemalige Schloss der Äbte des Lüneburger Michaelsklosters lag auf einer leichten Anhöhe zwischen dem heutigen Ort Grünhagen und der Ilmenau. Heute ist von ihm lediglich noch der Rest eines Wassergrabens im Nordwesten erhalten.
Von der Gestalt des ersten Abtsschlosses aus der 1. Hälfte des 15. Jhs. ist nur bekannt, dass es von einem Graben umgeben war. Ein Grundriss, der 1785 nach den sichtbaren Ruinen der zweiten Anlage aufgenommen wurde, zeigt eine rechteckige, grabenumwehrte Anlage, die in Haupt- und Vorburg getrennt ist. Auf die mit einem dreiflügeligen Gebäude bebaute Vorburg, die zur Hauptburg hin offen war, gelangt man über eine Zugbrücke. Der zweistöckige Mittelflügel enthielt Wohnräume, im linken Trakt waren die Wagenremisen und im rechten der Pferdestall untergebracht. Ebenso über eine Zugbrücke gelangte man auf die Hauptburg. Das dortige, ebenfalls dreiflügelige Hauptgebäude besaß vier runde Ecktürme. Im linken Flügel war die Kapelle integriert, der rechte beinhaltete vor allem die Küche. Der Mittelflügel war im Gegensatz zu den niedrigeren Seitenflügeln dreigeschossig. Im Landhaus Grünhagen existiert noch ein Gewölbekeller aus Backsteinen im Klosterformat. Ein ähnlicher Keller zwischen Landhaus und Straße soll vor einigen Jahren verfüllt worden sein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubeobachtung 1982 mit Keramik des 16./17. Jhs. (Stefan Eismann)