EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Holdenstedt

Geschichte:

Die Burg in Holdenstedt wurde möglicherweise von dem gleichnamigen Ortsadelsgeschlecht gegründet, das 1191 erstmals in den Schriftquellen erscheint. Historisch überliefert ist sie aber als Stammsitz der Edelfreien von Boldensele, deren Namen sich 1336/40 zu Boldensen änderte. In Holdenstedt müssen sie bereits 1244/45 gesessen haben, denn in dieser Zeit ist für Mitglieder dieses Geschlechts sowohl der Beiname "von Holdenstedt" als auch "von Boldensele" belegt. Für das Jahr 1266 ist das Bestehen der Burg indirekt durch die Erwähnung eines Kastellans gesichert. 1319 wird die Burg erstmals ausdrücklich erwähnt, sie war damals noch allodiales Gut der Familie. 1342 und 1348 trug das Geschlecht die Burg den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zu Lehen auf. 1348 ist eine Vorburg bezeugt. 1572 erlosch das Geschlecht, das Lehen ging auf die Herren von der Wense über. Diese blieben im Besitz des Schlosses bis 1977, als sie es an einen Verein verkauften. Dieser veräußerte es 1983 an die Stadt Uelzen weiter. Heute befindet sich im Schloss ein Kulturzentrum. Ende des 20. Jhs. wurde durch die von der Wenses im Schlossgarten ein neues Herrenhaus errichtet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Nach dem Übergang des Schlosses an die Herren von der Wense wurde es im letzten Drittel des 16. Jhs. neu errichtet. Um 1700 wurde dieses abgerissen und durch das heutige barocke Herrenhaus ersetzt. Dessen Fassade wurde 1838/40 in eine deutlich schlichtere Gestalt umgeändert. Im Zuge dessen wurde auch der umgebende Graben größtenteils aufgefüllt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das heutige Herrenhaus besteht aus einem zweistöckigen, verputzten Backsteinbau, der einen markanten Eingangsrisalit und einen Wintergarten aufweist. Der ehemalige Graben ist nur noch als leichte Senke erkennbar. Bei einer Bauuntersuchung wurde festgestellt, dass das heutige Schloss zum Teil auf deutlich älteren Fundamenten aus Findlingen steht. Das ältere aufgehende Mauerwerk war hingegen in Mischbauweise aus Bruch- und Ziegelsteinen gefertigt. Hofseitig konnte auch ein ehemaliger Annexbau dokumentiert werden. Zur Hardau hin existierte mindestens eine Schießscharte.
Der Merianstich von 1654 zeigt den Vorgängerbau des heutigen Schlosses. Zu erkennen ist ein wohl vierflügeliger Renaissancebau mit Backsteinunterbau und Fachwerkobergeschoss, der von einem breiten, rechteckigen Wassergraben umgeben ist. Eine Zugbrücke führt auf die im Vordergrund befindliche Vorburg. Die Gestalt der ursprünglichen Burg, die von einem durch die Hardau gespeisten Wassergraben umgeben war, ist nicht bekannt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bauuntersuchung 1977.