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Kettenburg

Geschichte:

Die Kettenburg war eine Grenzburg des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg gegen das Bistum Verden. Sie stand am lüneburgischen, d. h. südöstlichen Ufer des Grenzbachs Lehrde. 1350 erhob Bischof Daniel von Wichtrich Klage gegen die während seiner längeren Abwesenheit vom Bistum erfolgte Errichtung der Burg, gab aber den Widerstand dagegen schließlich auf. Die Ersterwähnung der Anlage erfolgte aber schon 1347, als sie an die Herren von Schleppegrell verpfändet war. Damit lässt sich die Erbauungszeit auf die Jahre zwischen 1340, dem Beginn der Abwesenheit des Bischofs, und 1347 eingrenzen. 1362 saß Henning von Havichorst als Vogt auf der Burg. Gleichzeitig waren ihm die Hälfte der Burg und der dazugehörigen Güter verpfändet. 1364 wurde die Burg an Dietrich von Hedern unter Vorbehalt des Öffnungsrechtes verpfändet. Im Lüneburger Erbfolgekrieg wurde die Burg schließlich an den Bischof von Verden verpfändet, herzögliche Vögte sind von ihr anschließend nicht mehr bekannt. 1383 wurde die Burg durch den Bischof von Verden abgerissen.
1470 wurde Johann Voged mit der Burgstelle, der Mühlenstelle und dem Teich belehnt. Zudem erhielt er die Erlaubnis, dort eine Befestigung in Fachwerk zu errichten, einen Graben um sie anzulegen und mit einem Plankenzaun zu versehen. Nach einer späteren Nachricht scheint zu diesem Zeitpunkt aber noch ein Teil der ursprünglichen Burg erhalten gewesen zu sein. Der neue Besitzer nannte sich ab 1488 "von der Kettenburg".
Die damals errichtete Burg blieb im Besitz dieser Familie bis zu dem Aussterben des Kettenburger Zweiges 1744. Danach verfiel die Burg. Der Burgplatz blieb aber im Familienbesitz und 1875-78 wurde ein neues Schloss errichtet. Dieses musste aber ca. 1960 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen werden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Unter Vogt Henning von Havichorst wurde um 1362 ein neues Haus auf der kurz vorher gegründeten Burg errichtet. Nachdem die Burg 1383 zerstört worden war, blieb der Burgplatz unbebaut, bis 1470 erneut eine Befestigung errichtet wurde. Eine erste Kapelle wurde außerhalb dieser 1655 errichtet und ist nach 1744 wie auch die neue Burg verfallen. Von 1875 bis 1878 wurde hier ein Schloss mit Kapelle errichtet. 1960 wurde es aber wegen Baufälligkeit wieder abgerissen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg ist heute noch als Mottenhügel von ca. 20 m Durchmesser zu erkennen, der sich ca. 1,30 m über das Umland erhebt. Spuren von verfüllten Gräben sowie Back- und Bruchsteinfragmente zeigen aber eine größere Ausdehnung der Anlage von ca. 60 m Durchmesser an.
Hier waren in der Mitte des 19. Jhs. zudem noch alte Steinmauern sowie ein Rest des Burggrabens vorhanden. Sie lagen 200 m westlich des Schlosses aus dem Ende des 19. Jhs. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine