EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Etzel

Geschichte:

Über die Etzeler Häuptlinge ist nicht allzu viel bekannt. Etwa um 1380 ist hier ein Häuptling mit Namen Widdike überliefert, der zwei Söhne hatte: Ine und Tjark. Ine wird als sog. "unredlicher Mann" geschildert, der für seine Gewalttaten bekannt war. Er zerstörte Kirchen in Horsten, Dykhausen, Accum und Altgödens und beraubte dort die ansässigen Bewohner. Er soll sich die Burg Gödens angeeignet haben. Wegen seiner Taten wurde er 1385 erschlagen. Sein Bruder Tjark trat das Erbe auf Gödens an, verstarb aber früh.
Auf Etzel ist 1435 wieder ein Ine Widdiken überliefert, wohl ein Enkel des erstgenannten. Er unterstellte Etzel den Grafen von Oldenburg. 1511 erscheint noch einmal ein Ine Widdeken als Besitzer von Gödens. Danach ging die Burg an die Boing von Dykhausen über, sie scheint in der Folge verfallen oder niedergelegt worden zu sein, da sie nicht mehr in Quellen auftritt. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung der steinernen Häuptlingsburg ist ohne archäologische Untersuchungen nicht zu beschreiben. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die Burg lag auf einem natürlichen schmalen Geestvorsprung, der in die Marsch hineinreichte. Er wurde auf drei Seiten künstlich abgeböscht, im Westen führt heute evtl. ein Hohlweg durch den alten Befestigungsgraben. Im Südteil der 80 x 100 m messenden Fläche wurden Spuren einer Wall-Graben-Anlage gefunden. An der Südost-Seite des Platzes befand sich das Steinhaus. Darauf deuteten ausgepflügte, mit Muschelkalk vermauerte Ziegel im Klosterformat hin. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Von der Fundstelle stammen ausgepflügte, mit Muschelkalk vermauerte Ziegel im Klosterformat, zudem 8888 Keramikscherben des 10. bis 15. Jahrhunderts. (Frank Both)