EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Westerburg bei Larelt

Geschichte:

Eine Burg hat in Larrelt spätestens in der ersten Hälfte des 14. Jhs. bestanden, denn 1358 bewohnten die Söhne des Hero Abdena hier gemeinsam ein "castellum".
Im ausgehenden 14. Jh. war Enno Haytatisna Häuptling in Larrelt. In den Auseinandersetzungen zwischen Ocko I. tom Brok und Folkmar Allena sowie den Abdena stand der Larrelter Häuptling auf Seiten der Allena und Abdena. Da er auch den Seeräubern der Vitalienbrüder Unterschlupf gewährte, kam er in Konflikt mit der Hanse. 1400 hielten im Kloster Faldern Hamburger und Lübecker Schiffshauptleute Gericht über die Häuptlinge Ostfrieslands und Jeverlands, die den Seeräubern nach der Seeschlacht auf der Osterems Schutz und Hilfe gewährt und zur Flucht verholfen hatten. Dem unterwürfigen Drost und Probst Hisko von Emden wurden die Burgen von Larrelt und Goßfaldern übergeben, um sie für die Städte zu verwahren. 1401 wurde die Burg in Larrelt durch Keno II. tom Brok niedergebrannt, aber von Enno sofort wiederhergestellt. Nach seinem Tod 1407 übergab seine Witwe Sibbe, Tochter von Folkmar Allena, den Besitz an ihren Bruder Haro, der neuer Häuptling von Larrelt wurde. In den weiter dauernden Kriegen der Häuptlingsfamilien wurde die Burg 1407 durch Keno II. tom Brok 1408/09 durch Enno Cirksena und 1413 wieder durch die Allenas mit Hilfe Kenos II. tom Brok erobert. Haro saß nun wieder in Larrelt, ließ aber 1425 eine völlig neue Burg vermutlich am Ostrand Larrelts bauen. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung kann bei der Quellenlage nicht beschrieben werden. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Eine Beschreibung der Burganlage ist beim jetzigen Quellenstand nicht möglich. Selbst der genaue Standort ist seit Ende des 18. Jhs. unbekannt. Möglicherweise lag sie südlich der Kirche, wo es einen "Westerburg" genannten Platz gibt. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen haben nicht stattgefunden. Allerdings sollen im Schulgarten um 1720 noch Grabenreste gefunden worden sein und 1875 fand man ein Keramikgefäß, einen sog. Bartmannskrug aus dem 16. Jh. (Frank Both)