EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Stickhausen

Geschichte:

Die Burg Stickhausen wurde durch Ulrich Cirksena 1450/51 als Gegenburg gegen die ebenfalls in Detern gelegene Schlüsselburg der Hamburger errichtet. Nachdem Ulrich die Schlüsselburg zurückgewonnen hatte, zog er dieser das neuere Stickhausen als Grenzbefestigung gegen das benachbarte Oldenburgische Gebiet vor . Da Graf Edzard I. an der sog. "Sächsischen Fehde" beteiligt war, wurde die Burg von einem Bündnis von Fürsten um Georg von Sachsen 1514 erobert und drei Jahre lang besetzt, dann aber gegen Lösegeldzahlung wieder zurückgegeben. 1558 ließ Gräfin Anna eine Geschützplattform bauen. Das Baumaterial stammte vom aufgegebenen Kloster Barthe und von der völlig abgetragenen Burg Uplengen. Die im Dreißigjährigen Krieg öfters besetzte Anlage (1622 bis 1624 von Mansfeldischen Söldnern und 1637 bis 1640 von den Hessen) wurde nun zur Festung ausgebaut. 1744 gab es keine Verwendung mehr für die Anlage. Friedrich der Große ließ sie schleifen. Nur der Rundturm von 1498 blieb übrig. 1885 kam die Burg in private Hände. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Zuerst bestand die Burg Stickhausen aus einem Steinhaus, das mit einem Graben umgeben war. Dazu kam eine Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden. Wälle und ein zweiter Graben schützten die Burg zusätzlich. Graf Edzard I. ließ um 1498 den heute noch erhaltenen Rundturm bauen. 1558 wurde eine Zwinger genannte Geschützplattform an der Südostecke hinzugefügt. 1625 ist in der Vorburg eine Wohnung für den Burggrafen erstellt worden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zur Festung ausgebaut. Hessische Truppen bauten ab 1637 im Osten das sog. Unterwerk, aus dem sich später der Ort Stickhausen entwickelte. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die Burg bestand ursprünglich aus einem Steinhaus mit Graben, Vorburg sowie weiterhin einem Wall und zweitem Graben. Später kam ein Rundturm dazu. Die Festung des 17. Jhs. umfasste eine dreiflügelige Hauptburg mit Eckturm, die alte Vorburg mit Torhaus, Stall, Scheune, Burggrafenhaus, Garnisonskirche im Obergeschoss des Torhauses und dem sog. Zwinger mit Pulverturm. Östlich der Kernanlage lagen im Unterwerk Kasernen sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Die Anlage ist von Wall und Graben umgeben, im Südwesten soll im 30jährigen Krieg eine weitere Wall-Graben-Anlage angelegt worden sein. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen haben nicht stattgefunden.