EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Schlüsselburg bei Detern

Geschichte:

Die war Schlüsselburg sollte als Burg der friesischen Landgemeinden die Landwehr zur Grafschaft Oldenburg absichern. 1427 wurde den Landgemeinden die Verfügungsgewalt über die Anlage ausdrücklich zugesichert. Im 15. Jh. wurde sie zweimal zerstört. 1408 durch Keno tom Brok und nach einer umstrittenen Überlieferung zwischen 1435 und 1439 durch die Hamburger. Bis 1447 muss sie aber durch Ulrich Cirksena wieder aufgebaut worden sein, in diesem Jahr überließ er sie den Hamburgern. Im Grenzgebiet Detern fanden ohnehin etliche Schlachten und Kämpfe statt, z. B. 1426 zwischen dem Häuptling Focko Ukena und einem an Zahl weit überlegenen Ritterheer der Verbündeten seines Gegners Ocko tom Brok. Focko Ukena blieb siegreich, trotzdem wurde ein Jahr später Detern aus Rache von den Oldenburgern niedergebrannt. Ob die Schlüsselburg davon betroffen war, ist unbekannt. 1451 wird in einem Brief des Hamburger Rates ausgesagt, dass ein Häuptling Ulrich behaupte, ein Schloss in Detern gebaut zu haben, das jetzt unter Hamburger Verwaltung stünde. 1454 gelangte Ulrich Cirksena wieder in Besitz der Burg. Ihre Funktionen hatte sie aber an die 1450/51 von Ulrich Cirksena erbaute Burg in Stickhausen verloren. Wann die Burg schließlich aufgegeben wurde, ist unbekannt. Nach Aussage der aus seiner Verfüllung geborgenen Funde stand der Graben aber noch am Ende des 16. Jhs. offen. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung lässt sich ohne großflächige archäologische Ausgrabungen nicht angeben. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die Burg war durch muldenförmig eingetiefte Gräben von 15 bis 19 m Breite geschützt. Eine hölzerne Brücke führte im Süden über den Graben. In der geophysikalischen Prospektion zeigte sich im Innern der Hauptburg eine quadratische Hoffläche von ca. 25 m Seitenlänge, um die drei Gebäude angeordnet waren. Beim Aushub der Straßentrasse wurde auch der Landwehrgraben im Osten erfasst, in den der Burggraben gemündet haben muss. (Frank Both, Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Beim Bau der Deterner Umgehungsstraße waren 2002 archäologische Voruntersuchungen nötig, da hier Grabenreste der Burg angeschnitten wurden, wie schon 1978 beim Bau eines Gebäudes. Im südlichen Graben fand man Erlenhölzer, die zum Unterbau einer Brücke gehört haben dürften. Zum Fundmaterial gehörten ein Bootshaken ein Armbrustbolzen mit Schaftresten, ein Löffelbohrer und Importkeramik vom Ende des 16. Jhs.
2011 erfolgte eine geophysikalische Prospektion des Geländes. (Frank Both, Stefan Eismann)