EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Nesse, Attenaburg

Geschichte:

Am Osteingang des Dorfes Nesse stand eine Burg des Dornumer Häuptlingsgeschlechtes der Attena. Möglicherweise war die Burg ursprünglich der Sitz der 1377 ausgestorbenen Häuptlingsfamilie Kenesna, zu deren Erben die tom Broks gehörten. Erstmals erscheint Nesse 1408 unter den Burgen, die von den Hamburgern mit Hilfe Keno tom Broks eingenommen wurden. Lütet Attena bewohnte die Burg zu Beginn des 15. Jhs. Er war der Sohn Hero Attenas und mit Okka, der Tochter Ocko tom Broks, verheiratet. 1410 erschlug Lütet seine Frau in Nesse wegen ehebrecherischen Lebenswandels. Die Mutter der Erschlagenen - Quade Foelke (die böse Foelke) - organisierte daraufhin einen Rachefeldzug, bei dem die Burgen in Dornum und auch Nesse zerstört wurden. Hero und Lütet wurden auf dem Dornumer Burghof hingerichtet. Die Burg gehörte in der Folgezeit Lütets Tochter Hebe und deren Sohn Keno. Über dessen Tochter Sophie gelangte die Burg 1545 an das Geschlecht der Howerda und ist von diesen mit einem Steinhaus bebaut worden. Im 17. Jh. kam dieses durch eine Erbtochter an die Sparenborg. 1690 wurde das Gut an einen Freiherrn von Wedel verkauft. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der gegenwärtige Forschungsstand lässt detaillierte Angaben über die Baugeschichte nicht zu. Die ursprüngliche Burg aus dem 14. Jh. wurde zu Beginn des 15. Jhs. zerstört. Eine Wiederbebauung in Form eines Steinhauses muss stattgefunden haben, allerdings ist der Zeitpunkt unbekannt. Später ist die Burg zu einem Gut umgewandelt worden. 1903 erfolte ein Neubau des Gutsgebäudes. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

In der Mitte des 20. Jhs. waren noch der Burggraben an der Westseite und Reste von Grundmauern erhalten. Heute sind keine Spuren mehr sichtbar. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen haben auf der Wurt selber stattgefunden, die schon im 9. Jh. n. Chr. entstanden ist. Eine rege Handelstätigkeit konnte nachgewiesen werden. Auf dem Burgplatz selbst haben keine Untersuchungen stattgefunden. (Frank Both)