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Gnarrenburg

Geschichte:

Es sind keine Schriftquellen zur eigentlichen Existenzzeit der Burg überliefert. Nach ihrer Lage am Flüsschen Kollbeck, das schon im 11. Jahrhundert als Markierung der Grenze zwischen den Bistümern Bremen und Verden diente, handelte es sich um eine Grenzburg. 1498 wird sie im Vörder Register als Ortsbezeichnung erwähnt. In der 2. Hälfte des 16. Jhs. brach ein Streit der Adelsfamilien von Issendorff und Clüver um den Platz der Gnarrenburg aus. 1597 behauptet Segebad Clüver, dass die Gnarrenburg Sitz der Ritter von Seebeck gewesen sei, die 105 Jahre zuvor ausgestorben seien und dass deren Güter im Erbgang an die Clüvers gefallen wären. Laut den von Issendorffs sei die Burg hingegen ihr alt angestammter Besitz gewesen. In einem Güterverzeichnis der Familie von 1578 wird die Gnarrenburg aber nicht erwähnt. In einem Vergleich wurde sie aber 1605 dennoch Eigentümer des Burgplatzes. Im 30jährigen Krieg wurden die offenbar noch vorhandenen Wallreste zu einer Schanze ausgebaut, bei der es mehrfach zu Kämpfen kam. 1658 erfuhr die Schanze durch die Schweden einen erneuten Ausbau. 1757 wurde sie im Siebenjährigen Krieg erneut wiederhergestellt. 1785 soll sie abgetragen worden sein. 1887 wird sie aber noch als "kleiner Sandhügel" erwähnt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Angaben zur Baugeschichte gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Gnarrenburg ist heute überbaut. Laut einem undatierten, älteren Plan handelte es sich um eine annähernd quadratische Anlage mit vorgezogenen Ecken und einem Außenmaß von ca. 40 x 40 m. In der Mitte des 20. Jhs. waren noch Pfahlsetzungen vorhanden, zudem wurden Findlingsblöcke, Backsteine, Dachziegel und Keramik beobachtet. Der Zugang zur Burg erfolgte über Bohlenwege und Knüppeldämme. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Sondage 1932 mit Funden des 13./14. Jhs.
Baubeobachtung 2013. (Stefan Eismann)