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Weissenthurm

Geschichte:

Der spätmittelalterliche Wohnturm entstand vermutlich an der Stelle eines älteren, 1298 bezeugten Turmes (Kettiger Turm). Als Auftraggeber des Weißen Turms kommt sehr wahrscheinlich der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (1388-1418) in Betracht. Die erste urkundliche Erwähnung der Anlage datiert in das Jahr 1550. Der Turm lag unmittelbar an der Straße von Koblenz nach Köln. Zudem bildete der Turm einen Eckstützpunkt der von Werner von Falkenstein angelegten Landwehr. Darüber hinaus schützte er die in Weißenthurm befindliche Zollstelle. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Entstehungszeit und Baugeschichte des bestehenden Wohnturmes konnten bislang noch nicht schlüssig geklärt werden. Die Erbauungszeit ist umstritten. Als frühester Datierungsvorschlag wird in der Literatur das ausgehende 13. Jh. favorisiert. Aktuellere Überlegungen gehen aber davon aus, dass der relativ gut erhaltene Wohnturm nicht vor der ersten Hälfte des 15. Jhs. entstanden ist. Als Initiator der Baumaßnahme kommt, neben anderen Überlegungen, der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (1388-1418) in Betracht. Gegenüber dem Turm befand sich das 1575 abgebrannte Zollhaus, dessen Reste 1783 der Verbreiterung der Straße zum Opfer fielen. Seit 1820 bildet ein flaches Pyramidendach den oberen Abschluss des Turmes. Ursprünglich lag der Dachfuß nicht auf den Zinnen, sondern um die Breite des Wehrgangs dahinter. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Der über quadratischem Grundriss errichtete viergeschossige Wohnturm liegt auf einem flachen Hügel und bildete den Mittelpunkt einer kurtrierischen Zollburg. Über dem Keller erheben sich zwei bewohnbare Hauptgeschosse und eine Wehrplattform. Der hochgelegene Eingang führt ins erste Obergeschoss, das nach drei Seiten querrechteckige Schießscharten für Feuerwaffen, einen Kamin und Fensternischen mit Sitzbänken aufweist. Ein weiterer Kamin befindet sich im kreuzgratgewölbten zweiten Obergeschoss. Die mit Zinnen besetzte Wehrplattform kragt über einem Rundbogenfries vor. An die Stelle des ursprünglich hinter den Zinnen aufliegenden Daches trat im 1820 ein flaches Pyramidendach. Der gesamte Bau wurde in den 1990er Jahren mit einer weißen Putzschicht überzogen. (Jens Friedhoff)