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Neuhaus bei Wolfsburg

Geschichte:

Die erste Erwähnung der Burg Neuhaus fand im Jahr 1372 statt, als sich der Rat der Stadt Braunschweig und Herzog Magnus II. über die Baukosten der gerade fertiggestellten Burg einigten. Die Burg wurde als Gegenburg zu Vorsfelde gebaut, um im Erbschaftsstreit mit Herzog Albrecht von Sachsen-Lauenburg um Lüneburg die abtrünnigen Herren von Bartensleben unter Druck zu setzen.
In der Folge wurde Neuhaus durch die Herzöge oft verpfändet, u.a. an die Herren von Wense. Ab 1423 gehörte die Burg der Familie von Bartensleben. 1552 wurde die Burg im Schmalkaldischen Krieg durch die Truppen des Grafen von Mansfeld beschossen, die dabei zerstörte KapelIe wurde nicht wieder aufgebaut. Danach diente sie bis in die 1930er Jahre als Braunschweigisches Amtshaus. 1615 wurde sie durch Truppen der Stadt Braunschweig beschossen und erobert. Ab 1934 wurde in der Burg Neuhaus eine Reichssportschule eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente sie als Kinderheim. Heute nutzt die Stadt Wolfsburg die Burg für unterschiedlichste Zwecke. (C. Frey)

Bauentwicklung:

Die Burg wurde 1371 auf einem Sandsteinmassiv errichtet. Als Baumaterial diente Bruchsteinmauerwerk. Der ursprüngliche Zuweg über eine Zugbrücke wurde in der Neuzeit durch einen breiteren mit fester Brücke ersetzt. Nach 1568 wurde die im Schmalkaldischen Krieg stark beschädigte Burg zum Amtshaus mit Wirtschaftsbetrieb umgebaut. An das Innere der Ringmauer wurden Wirtschaftsgebäude gebaut und der Rundturm wurde durch das Öffnen der Ostseite in den Verwaltungstrakt einbezogen. Der Bergfried wurde Teil der 1570 gegründeten Brauerei. Der alte Zugang erwies sich als zu schmal, deshalb wurde ein neuer neben dem Bergfried angelegt. Um 1750 wurde der ruinöse Eckturm erneuert. Im Inneren der Burg wurden die Gebäude im 20. Jh. massiv umgebaut. (C. Frey, S. Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg besitzt einen quadratischen Grundriss. Die Gebäude im Inneren umschließen einen Innenhof von 33 auf etwa 30m. Rechts neben dem Tor steht der Bergfried von ca. 8 x 11 m Größe, dessen ursprüngliches, spitzbogiges Eingangstor heute vermauert ist. Im Keller befand sich ein Brunnen, der erst vor 50 Jahren zugeschüttet wurde. Der Innenhof wird von Neubauten dominiert, die im 20. Jh. erbaut wurden. Einzig der Palasbau ist mit neueren Anbauten von der ursprünglichen Innenbebauung erhalten. In der Südwestecke steht ein runder Turm. Zur Sicherung der Burg ist der Hehlinger Bach aufgestaut worden, so dass die Gräben wasserführend waren. (C. Frey)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine