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Vorsfelde, Altes Haus

Geschichte:

Das sogenannte "Alte Haus" in Vorsfelde war eine welfische Landesburg. Sie ist häufig mit 1946 ergrabenen Resten einer Burg im Osten des Ortes identifiziert worden. Schneider führt aber in der "Geschichte Vorsfeldes" gute Argumente gegen diese Gleichsetzung an.
Zum ersten Mal wird die Burg Vorsfelde 1218 im Testament Ottos IV. erwähnt, der bestimmte, dass sie an Gardulf von Harthmersleben zurückzugeben sei. Die Umgebung von Vorsfelde war zwischen den Braunschweiger Herzögen und den Markgrafen von Brandenburg umkämpft. Nachdem die Markgrafen spätestens 1299 in den Besitz der Burg Vorsfelde gelangt waren, bekamen die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg sie schon 1319 durch Heirat wieder zurück. Die Burg wurde 1357 im Rahmen eines Ehevertrags von Herzog Magnus I. an den Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg verpfändet. Wilhelm belehnte zunächst die Familie von Salder, später den Rat der Stadt Braunschweig und die Familie von Bartensleben. Im Folgenden wurden auch die Familien von Honlege und die von Veltheim mit Burg und Stadt belehnt. 1374 wird die Burg erfolglos belagert. Im Jahr 1393 verpfändet Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg den von ihm besessenen Teil der Burg an Gerhard Greving und seiner Familie. 1399 wird der letzte Teil der Burg, den der Herzog an Günzel von Bartensleben und Paridam von dem Knesebeck verpfändet hatte, an die Familien von Weferlingen und von Bartensleben vergeben. Damit hören die schriftlichen Nachrichten zur Burg Vorsfelde auf. Ob die Burg 1464 im Rahmen der Auseinandersetzungen mit Herzog Otto dem Siegreichen wie viele andere Plätze im Umfeld zerstört worden ist, ist unsicher.

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Angaben zur Bauentwicklung gemacht werden. (S. Eismann)

Baubeschreibung:

Das „Alte Haus" lag wahrscheinlich im Bereich der „Burgäcker“, einer auf einer Flurkante von 1761 unmittelbar westlich des Ortes eingezeichneten Flur. Heute befindet sich auf dem Gelände die Altstadtschule. Für eine Lokalisierung an dieser Stelle spricht auch, dass noch im 18. Jh. alle herrschaftlichen Einrichtungen im Westen des Ortes lagen. Zudem weisen die Schriftquellen auf eine wesentlich größere und wehrhaftere Anlage als die 1946 östlich von Vorsfelde ergrabenen Reste einer kleinen, hölzernen Befestigung hin. Zum Beispiel gelang 1374 die Einnahme der Burg bei einer Belagerung nicht, was gegen eine Motte mit Holzbefestigung spricht.
In einer Urkunde von 1399 heißt es, dass auf dem "slot" ein Amtmann saß und sowie Turmleute, Wächter und Pförtner vorhanden waren. An Räumlichkeiten werden Küche, Keller und Gemach erwähnt. Auch die mehrfache Verpfändung von Teilen der Burg spricht für eine größere Anlage. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine