EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Vorsfelde, Motte

Geschichte:

Bei der ergrabenen Burg handelt es sich möglicherweise um den Sitz der Herren von Vorsfelde. In Frage käme dafür aber auch eine nur aus Luftbildern bekannte Burgstelle weiter westlich dieser Anlage. Die Herren von Vorsfelde erscheinen erstmals 1217 im Umfeld von Otto IV., gehörten aber in der Folgezeit eher der niederrangigen Ministerialität an. Kurz nach 1462 sind sie ausgestorben. Ihr Stammsitz lässt sich aus den Quellen nicht erschließen. (S. Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Aussagen zur Bauentwicklung und zur Stellung der beiden Wallanlagen zueinander treffen. Eventuell war die südliche Burg die Vorburg, vielleicht aber auch ein Vorgänger. 1864 wurden die Überreste im Rahmen der Flurbereinigung abgetragen. (C. Frey, S. Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag auf einer Sandinsel im Niederungsgebiet der Aller. Die Burganlage war kreisförmig und von zwei konzentrischen Wällen und Palisaden umgeben. Der Durchmesser betrug etwa 50 m. Im Inneren standen wohl hölzerne Gebäude, zu denen man aber nichts Genaues sagen kann. Im Süden der Burg existierte eine weitere Anlage, die als unregelmäßiges Viereck beschrieben wird. Diese ist vollständig eingeebnet und überbaut. Die Anlagen waren durch zwei Dammwege miteinander verbunden. Die Bebauung hat nach den zahlreichen Funden von zu Hauskonstruktionen gehörenden Balken im Burggraben wohl hauptsächlich aus Holzgebäuden bestanden, es sind aber auch behauene Steine geborgen worden. (C. Frey, S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1946 wurde durch A. Tode auf der Burg gegraben. Es wurde ein Teil des Innenraums, der Palisade und des Grabens untersucht. Gefunden wurden Keramik des 12./13. Jhs., Holzbalken mit Verzapfungen, Eisennägel, Tierknochen und hölzerne Teller und Becher. Die sumpfige Lage ist für die Erhaltung organischen Materials ideal. (C. Frey)