EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Ritzenbergen, Rikinburg

Geschichte:

B. Hucker lokalisiert hier die 'Rikinburg'. Sie wird 935 in einer Urkunde Heinrichs I. (MGH DD Heinrich I. Nr. 39) genannt. Es handelt sich um ein Tauschgeschäft, bei dem die Bremer Kirche vom Edelherrn Willarius rund um Verden verschiedene Besitzungen aus seinem Eigengut erhält, u. a. die 'Rikinburg' und Amedorf. Nach Ansicht von B. Hucker wollte sich die Bremer Kirche im Zuge der Kriegszüge der Dänen, Slawen und Ungarn nach Sachsen mit diesen Besitzübertragungen einen Rückhalt im Umland schaffen. Es ist die einzige Nennung von 'Rikinburg', nach 935 erscheint sie nicht mehr in den Quellen; genannt werden nur noch landwirtschaftliche Höfe.
Auf einer Karte des Amtes Thedinghausen von 1765 ist ein Hügel von etwa 150 m Durchmesser oberhalb eines alten Weserarms in Ritzenbergen eingetragen. Bei dieser auffälligen Anhöhe handelt es sich nach B. Hucker wahrscheinlich um die Reste eines Burghügels. B. Hucker möchte in ihr den ersten Sitz der Familie von Amedorf, die sich später nach ihrer neuen Burg in Amedorf (siehe Amedorf, Burg) nannten, sehen, den sie vielleicht in Ganerbenschaft oder gemeinsam als Burgmannschaft mit der Familie Rommel von Dörverden in einem Vasallitätsverhältnis mit Heinrich dem Löwen (?) verwalteten.
In einer Grenzbegehung im Jahre 1583 wird ein Platz bei Ritzenbergen/Amedorf als 'in der Allerburg' bezeichnet. Allerdings ist unklar, ob damit die Burg bei Ritzenbergen oder Amedorf (siehe Amedorf, Burg) gemeint ist. Da über die 'Rikinburg' nach 935 keine Erwähnungen mehr bekannt sind, wird es sich höchstwahrscheinlich um die Burg in Amedorf handeln.
(M. Jansen)

Bauentwicklung:

Keine Aussage möglich, da Untersuchungen fehlen.
(M. Jansen)

Baubeschreibung:

Bis auf die Erhöhung in Ritzenbergen ist von der mittelalterlichen Anlage nichts mehr zu sehen. Allerdings ist noch nicht geklärt, ob dort wirklich eine frühmittelalterliche Burg stand.
(M. Jansen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine Begehung durch E. Deitsting 1969 oder später erbrachte nur kaiserzeitliche Scherben (1. Jh. n. Chr.).
(M. Jansen)