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Ruthe

Geschichte:

Im 990 erwähnten Ruthe bauten die Hildesheimer Bischöfe im 13. Jahrhundert zur Sicherung ihres Herrschaftsbereiches gegen die welfischen Herzöge von Braunschweig und Lüneburg eine Burg. Sie wird 1277 erstmals erwähnt, als Bischof Otto (1260-1279) dort urkundete. Bischof Siegfried (1279-1310) baute die Burg am Leineübergang aus, nachdem die erste Anlage 1283 durch Herzog Albrecht von Braunschweig zerstört wurde. 1379 ist Ruthe Sitz einer Vogtei. Im 14. und 15. Jahrhundert war die Burg häufig verpfändet, in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) wurde sie 1521 zerstört. Anstelle der Burg entstand ein Gutshof mit unbefestigtem Herrenhaus. Zwischen 1751 und 1755 ließ Bischof Clemens August (1724-1761) ein Schloss mit Kapelle errichten, das 1891 abbrannte. 1898 ist anstelle des Schlosses die Pfarrkirche gebaut worden. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Die 1283 zerstörte Burganlage wurde sofort darauf größer wieder aufgebaut. Von der weiteren Baugeschichte ist nur bekannt, dass die Herren von Salder als Pfandnehmer vor 1499 einen neuen Bergfried, einen Stall, ein neues Torhaus vor dem Leinetor und zwei Häuser an diesem Tor errichteten sowie die Mühle erneuerten. Zudem wurden Wall und Graben um die Hauptburg und ein Graben um die Vorburg angelegt. (Gudrun Pischke)

Baubeschreibung:

Über die Nennung von starkem Bergfried und dicken Torhäusern sowie Wall und Graben 1499 hinaus gibt es keine Zeugnisse zum Aussehen der einstigen Burg.
Auf dem einstigen Burg- bzw. Schlossplatz befinden sich heute die 1899 gebaute Kirche und das Dorfgemeinschafts- bzw. Gemeindehaus. An Burg, Amtshof und Schloss erinnert eine Informationstafel Ecke Ruther Straße/Amtshof. Das Ortswappen weist mit einem Turm auf die spätmittelalterliche Burg. (Gudrun Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Beobachtung bei Erdarbeiten 8/1988