EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Elmlohe

Geschichte:

Werner I. von Bederkesa begründete den Familienzweig von Elmlohe um 1300. Die Burg wird wohl indirekt erstmals 1308 erwähnt, als Werner zu Elmlohe urkundete. 1321 wird sie in einer Urkunde direkt genannt, als derselbe anerkannte, dass das "hus to Elmelo dat we gebuwet hebben", dem Herzog von Sachsen gehöre und der Graf zu Hadeln einen Schlüssel der Burg erhalten solle und die Burgmannen der Burg bestimmte (Hucker/Trüper 1989, Nr. 273). Bei der Anlage handelt es sich um eine Niederungsburg, die im sumpfigen Gebiet lag und mit dem festen Land- bzw. Geestland durch einen Damm verbunden war, einen sogenannten Freien Damm. Freie Dämme waren adelige Niedergerichtsbezirke, in denen die beim Damm Ansässigen aus den Landgerichten und Kirchspielen ausgelöst waren und ihrem Burgherren unterstanden. Der Elmloher Damm führte gen Norden zum höher gelegenen Geestgebiet. 1386 gelangte die Burg in kriegerischen Auseinandersetzungen an die Stadt Bremen (siehe Burg Bederkesa), die sie an ihre alten Besitzer belehnte. Vor 1473 starb der Zweig mit Otto von Elmlohe aus. Neuer Lehnsherr wurde die Familie von der Lieth. Cord von der Lieth überwarf sich 1485 jedoch mit der Stadt Bremen, worauf diese mit Unterstützung des Landes Wursten die Burg Elmlohe belagerte, eroberte und zerstörte.
Der Grund für die Errichtung der Burg wird unterschiedlich gesehen: als Stütz- und Ausgangspunkt für Fehde- und Beutezüge oder als Ausweich- bzw. Zusatzburg für die stark anwachsende Familie Bederkesa.
(M. Jansen)

Bauentwicklung:

Die Dammburg Elmlohe wurde vor 1321, dem Jahr ihrer ersten urkundlichen Erwähnung, errichtet. Da sich Werner von Bederkesa bereits 1308 nach Elmlohe nannte, wird von Teilen der Forschung angenommen, dass mit dem Bau der Burg noch in der 2. H. des 12. Jahrhunderts begonnen wurde. Allerdings erbrachten zehn Rammpfähle vom Nordwestrand des Burghügels dendrochronologische Fälldaten von 1333-1339. 1386 ist sie bei der Eroberung durch die Stadt Bremen zerstört, aber gleich wieder aufgebaut worden.
Ansonsten ist über die Bauentwicklung nichts bekannt, da entsprechende Untersuchungen fehlen.
(M. Jansen)

Baubeschreibung:

Die Anlage besteht aus einer Hauptburg und neun von Nord nach West vorgelagerten Kuppen, die als Gebäudepodeste angesprochen werden und zur Burg und/oder Dammsiedlung gehörten. Ein fast 12 m breiter aufgeschütteter Damm führt nach Südosten durch das Tal. Im Folgenden nach Aust 1982:
Die Hauptburg besteht aus einem künstlich aufgeschütteten, nahezu kreisrunden Hügel von 1,10 m Höhe und 51,50 m – 58,50 m Durchmesser. 1974 wurde seine Kuppe flach gefräst, dabei wurden Mauer- und Fußbodenreste beobachtet.
Die Kuppen:
a) Fast viereckige Kuppe, L. 40 m, B. 27,50 m, H. 0,85 m. 1974 flach gefräst, Granitsteine wurden beobachtet (Fundamentsteine?).
b) Runde Kuppe, Dm. 17–21 m, H. 0,70 m. 1974 flach gefräst, Granitsteine wurden beobachtet (Fundamentsteine?).
c) Längliche Kuppe, L. 34 m, B. 18 m, H. 0,80 m. 1974 flach gefräst, Granitsteine wurden beobachtet (Fundamentsteine?).
d) Längliche Kuppe, L. 39 m, B. 20 m, H. 0,70 m. 1981 Ausgrabung im Vorfeld eines Bauvorhabens: Freilegung eines dreischiffigen Hallenhauses, L. 24 m, B. 12–14 m, das auf einem künstlich aufgeschütteten Podest stand, das durch eine Holz-Knüppelbefestigung vorm Abrutschen geschützt war. Zahlreiche Funde (Keramik überwiegend des 14. Jhs.). Könnte noch zum äußeren Burgbereich gehört haben.
e) Längliche Kuppe, L. 50 m, B. 35 m, H. 1,20 m. 1982 noch unberührt.
f) Längliche Kuppe, L. 22 m, B. 15 m, H. 0,50 m. 1981 flach gefräst, Reste eines Gebäudes wurden beobachtet; gehörte zum äußeren Burgbereich.
g) Runde Kuppe, Dm 11 m, H. 0,50 m. 1981 flach gefräst, Reste eines Gebäudes wurden beobachtet; gehörte zum äußeren Burgbereich.
h) Fast runde Kuppe, Dm. 12,50–14 m, H. 0,50 m. 1981 flach gefräst, Reste eines Gebäudes wurden beobachtet; gehörte zum äußeren Burgbereich.
i) Sehr flache Erhöhung. 1977 beim Ausbaggern für einen Hausbau Reste eines Gebäudes (Keramik 13./14. Jhs.). U. a. Holzschalenrohlinge, gedrechselte Schalen und Gefäße, hölzerne Geräte und Spanschachteln verweisen auf einen Drechsler in dem Gebäude, das der Dammsiedlung zuzurechnen ist.
Der südliche Abschnitt des Dammes ist heute noch im Verlauf der Dorfstraße, die Elmlohe mit Bramel und Drangstedt verbindet, erkenntlich.
(M. Jansen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Beobachtungen bei Flurbereinigungen 1974 und 1981 und Hausbau 1977 mit Keramik des 13.-15. Jhs.
Ausgrabung 1981.
(M. Jansen)