EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Altluneberg

Geschichte:

Die Burg war der Hauptsitz der erzstift-bremischen Ministerialenfamilie von Luneberg. Sie wird erstmals 1194 genannt. Die Familie scheint insgesamt vier Burgen in einem sehr engem Raum um Altluneberg und Wehdel besessen zu haben (siehe Altluneburg, Motte; Wehdel, Nienborch; Wehdel, Burg): Sie lagen im Abstand von etwa 1125 und 1250 m am linken Groveufer. Die hohe Dichte der Burgen wird - ähnlich wie bei der Familie Bederkesa - der Größe der Familie zugeschrieben, die ausreichend Burgsitze erforderte. Ferner dienten die Burgen der Sicherung des Altenburger Freien Damms und der bedeutenden Furt zwischen Geestenseth und Wehdel. Als Zweig der Familie traten seit 1420 die Bicker auf. Um 1550 zog die Familie nach Freschluneburg, wo sie 1641 im Mannesstamm ausstarb. Die Güter gelangten durch Heirat an die Herren von Oldenburg, von Lütken und von Brobergen, Mitte des 18. Jahrhunderts schließlich an die Familie von Scheither.
Die Burg sicherte mit einer 200 m östlich gelegenen Motte (siehe Altluneberg, Motte) einen freien Damm, der nach Geestenseth führte. Freie Dämme waren adelige Niedergerichtsbezirke, in denen die beim Damm Ansässigen aus den Landgerichten und Kirchspielen ausgelöst waren und ihrem Burgherren unterstanden.
Die Burg wird direkt erstmals in einer Urkunde von 1323 genannt, in der Erp und Heinrich von Luneberg sich mit ihren Brüdern in den Dienst des Herzogs Johann von Braunschweig-Lüneburg stellen und ihm ihr Haus und Schloss jederzeit offen halten wollen (Sudendorf 1, Nr. 379).
1386 eroberten das Erzstift und die Stadt Bremen die Burg in Altluneberg. Die Burg fiel an das Erzstift, die Familie bekam sie aber vom Erzbischof zurück.
(M. Jansen)

Bauentwicklung:

Aufgrund fehlender Untersuchungen können keine Aussagen zur Bauentwicklung getroffen werden.
(M. Jansen)

Baubeschreibung:

Die Anlage ist nicht erhalten.
Die Burg ist über eine Plankarte aus dem Jahr 1789 und ein Güterregister von 1600 überliefert: Demnach gliederte sich die Burganlage in eine Oberburg, eine Vorburg, ein Vorwerk und eine Mühle. Nach dem Plan lag die Burg auf einer Insel in einer möglicherweise künstlich angelegten Groveschleife, die einen Durchmesser von etwa 80 bis 100 m aufwies. Der Burgberg hatte einen Durchmesser von etwa 30 m.
Mit den Herren von Oldenburg kam es zu einem Platzwechsel. Sie errichteten einen herrschaftlichen Gutshof weiter westlich, der nach Dendrodaten aus dem 17. Jh. stammt.
(M. Jansen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Es fanden keine archäologischen Untersuchungen statt.
1972: Beim Ausschachten eines Öltanks wurden von einem ehrenamtlichen Helfer wenige, heute verschollene Funde aufgesammelt, darunter einer glasierte Keramikscherbe und eine bemalte Glasscherbe.
(M. Jansen)