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Meinersen, Weinberg

Geschichte:

Die Burg auf dem Weinberg war Sitz der Edelherren von Meinersen, die seit 1150/54 in enger Verbindung zu den Welfen in den Urkunden erscheinen. Sie besaßen ihre Besitzungen direkt vom Reich zu Lehen und waren dem Hochadel gleichgestellt. Erst 1234 wurde der Ort Meinersen selbst das erste Mal genannt. Spätestens 1292 hatten die Edelherren von Meinersen ihre Reichsunmittelbarkeit verloren und waren den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg lehnspflichtig. 1353 überträgt Bernhard II. von Meinersen "Haus und Herrschaft" von Meinersen dem Hochstift Hildesheim. Mit ihm, einem Domherr von Magdeburg und Hildesheim, starb 1367 das Geschlecht der Edelherren von Meinersen aus. 1382 ist vom "alten Wall" in Meinersen die Rede. Dabei handelt es sich um die mittlerweile aufgegebene Burgstelle, die Bezeichnung Wall deutet eventuell auf einen Charakter als Motte hin. Die Lokalisierung auf dem Weinberg erfolgt aufgrund eines Eintrags "Alter Burgplatz" in der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1780. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der Burg lassen sich beim gegenwärtigen Forschungsstand keine Angben machen.
1360 wird eine Kapelle in der Vorburg erwähnt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der Weinberg ist ein offenbar künstlich angelegtes Plateau in spornartiger Verlängerung eines leicht erhöhten Geländes. Sichere Reste der Befestigung haben sich nicht erhalten.
Der Burgplatz ist an seinem Westende als 1,70 m hohe Erhebung zu erkennen, die im Süden langsam ausläuft. Im Norden und Osten ist keine klare Abgrenzung auszumachen. Im Süden befindet sich ein 10 m langer und 0,50 m hoher Damm, bei dem es sich möglicherweise um einen Wallabschnitt handeln könnte. Im Süden zeugt ein weiterer zur Aller hin gelegener Geländeabsatz möglicherweise vom Standort der Vorburg.
In der topographischen Landesaufnahme von 1781 ist ein rechteckiger Burgplatz von 42 x 63 m Größe verzeichnet, an dem im Westen und Norden ein Wassergraben mit Verbindung zur Oker anschloss. 1858 muss noch ein Graben erkennbar gewesen sein. Das Areal ist heute durch seine Nutzung als Pferdekoppel und den Bau einer heute nicht mehr existenten Erdölförderanlage in den 1960er Jahren stark verändert. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde von mittelalterlicher Keramik 1990.