EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Meinersen, Amtshaus

Geschichte:

Die Burg in Meinersen am Westufer der Oker war eine in den ersten Jahren des 14. Jhs. errichtete Landesburg der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Sie stellte sehr wahrscheinlich eine Gegenburg zur Burg der Herren von Meinersen östlich der Oker auf dem Weinberg dar. Die erste indirekte Erwähnung der Burg erfolgte 1325, als ein "castellan" zu Meinersen erwähnt wird. Seit 1338 werden auch Burgmannen auf Meinersen genannt. 1341 wurde sie erstmals ausdrücklich erwähnt, als Balduin von Wenden als auf der Burg Meinersen wohnhaft bezeichnet wird. 1346 erhält Ludwig von Hohnhorst von den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg auf Lebzeiten die Burg als Lehen. 1354 verpflichtet sich dieser zu Bauarbeiten an Steinwerk und Mauern der Burg. 1368 verlehnt Herzog Magnus II. von Braunschweig und Lüneburg die Burg an Conrad von Roteleben. Von 1386 bis 1388 erscheint die Burg als Pfandbesitz der Stadt Lüneburg. 1388 wird bei der Teilung der Herzogtümer unter Magnus Erben die Hälfte der Burg Herzog Friedrich von Lüneburg zugesprochen. Sie wechselte bei den verschiedenen welfischen Landesteilungen noch mehrfach den Besitzer. 1409 fiel sie ganz an Braunschweig, wurde aber 1512 dem Fürstentum Lüneburg zugesprochen. Bis 1532 ist die Burg an wechselnde Besitzer verpfändet worden, danach diente sie als Amtssitz. In der Hildesheimer Stiftsfehde wurde die Burg 1519 belagert und zerstört oder beschädigt. Sie muss aber wieder aufgebaut worden sein und als Amtssitz gedient haben, denn auf dem Merianstich von 1654 ist sie dargestellt. 1769 ist das heutige Amtshaus errichtet worden. 1885 ist das Amt aufgelöst worden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die zu Beginn des 14. Jhs. errichtete Burg wurde 1354 durch Ludolf von Hohnhorst ausgebaut. Derselbe ließ 1357 auf der Vorburg eine Marienkapelle errichten, die im 17. Jh. wieder abgebrochen wurde. Das heutige Amtshaus ersetzte 1769 seinen nach der Zerstörung der Burg 1519 errichteten Vorgänger. Nach 1820 wurden zahlreiche Wirtschaftsgebäude abgerissen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg erscheint auf einem Stich von Merian aus dem Jahr 1654 im Hintergrund. Zu erkennen ist vor allem der hohe Turm, dessen steinerner Baukörper einen Fachwerkaufsatz besitzt und mit einer kirchturmähnlichen Haube abschließt. Die Burg war im Osten durch die Oker und auf den anderen Seiten durch einen Wassergraben vor Angriffen geschützt. Auf die Fundamente des Turms ist man nach zeitgenössischen Berichten 1765 beim Bau des Amtshauses gestoßen. Vor einigen Jahrzehnten war noch ein Abschnitt der Ringmauer von 45 m Länge, 2 m Höhe und 1 m Breite existent.
Heute steht auf einer leichten Erhebung ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jh. Westlich der Erhebung befindet sich ein breiter Teich, der möglicherweise als Hinweis auf einen ehemaligen Graben zu deuten ist.

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine