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Gutzwarden

Geschichte:

Die Festungsanlage von Gutzwarden ist 1499 errichtet worden, nachdem Graf Johann von Oldenburg Butjadingen erobert hatte. Sie besitzt aber, da ein Steinhaus ihr Zentrum bildete, möglicherweise ältere Wurzeln. Im Kampf der Rüstringer mit den Oldenburgern legte Graf Edzard der Große von Ostfriesland unter Berufung auf seine ererbten Lehnsrechte über das Butjadingerland um 1500 ostfriesische Besatzung in die Anlage. In der sächsischen Fehde besetzten nach der Schlacht bei der Hartwarder Schanze 1514 die Truppen Herzog Heinrichs von Braunschweig-Lüneburg die Festung. Sie mussten sie aber im Folgejahr angesichts der herannahenden ostfriesischen Truppen des Fulf von Kniphausen wieder räumen. 1523 nahm Graf Johann von Oldenburg die Festung wieder in Besitz. Wann sie schlussendlich wieder aufgegeben wurde, ist unbekannt. (K. Balder)

Bauentwicklung:

Die Festung besitzt als Kern ein Steinhaus, das wahrscheinlich älteren Datums ist. Ob sie in ihrer kurzen, aber wechselvollen Geschichte noch Veränderungen erfahren hat, kann beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht gesagt werden. (K. Balder)

Baubeschreibung:

Gutzwarden war eine Festungsanlage, die aus fünf Einzelwurten bestand, die 3-4 m hoch waren. Im ganzen nahm sie eine Fläche von ca. 300 x 200 m ein. Gegen Westen und Norden war sie durch einen Priel geschützt. Der südwestlichste Hügel erhebt sich am höchsten über die Umgebung und wurde als Jedutenhügel angesprochen. Doch war hier sehr wahrscheinlich der Standort des Steinhauses. Dafür spricht das Vorhandensein von Ziegelbruch und Mörtel sowie der Fund einer spätmittelalterlichen Buchschließe.
Im Süden befindet sich auf einer kleineren Wurt ein 1764 erstmals erwähntes Gehöft, das von einem trapezförmigen Wassergraben umgeben ist. Es ist möglich, dass dieser noch ein Überbleibsel der Befestigung darstellt.
(K. Balder)

Arch-Untersuchung/Funde:

Nach dem Zweiten Weltkrieg sollen beim Wiederaufbau des kriegszerstörten Wirtschaftsgebäudes des Hofes an die hundert einseitig glatt zubehauene Granitblöcke zutage gekommen sein.
Lesefunde von spätmittelalterlicher Keramik und einer Buchschließe.