EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Otterndorf

Geschichte:

Das Schloss war Sitz der Herzöge von Sachsen-Lauenburg im Land Hadeln. Es wird erstmals 1390 in den Kämmereirechnungen der Stadt Hamburg erwähnt (castrum Otterndorpe). Ottendorf war der Herrschaftsmittelpunkt des Landes Hadeln. Die Herzöge hatten das Land Hadeln an die Städte Hamburg und Bremen verpfändet. 1481/82 versuchte Herzog Johann IV. von Sachsen-Lauenburg, das Territorium wieder einzulösen und im Land Hadeln statt einer nominellen eine direkte Landesherrschaft aufzubauen, scheiterte aber an rechtlichen Unstimmigkeiten bei der Pfandeinlösung. Ottendorf selbst war von 1400/08 bis 1481 an Hamburg verpfändet und Sitz eines Hamburgischen Amtmannes.
(M. Jansen)

Bauentwicklung:

Im Jahr 1400 wurde Ottendorf (Burg und Stadt?) von Truppen des Erzstifts Bremen niedergebrannt. Die Befestigung wurde mit Hilfe Hamburgs wiederhergestellt. 1513 verstärkte Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg die Befestigung des Schlosses und ließ Wall und Graben auf einer Seite anlegen. 1523 zerstörten die Wurstener das Schloss, das nach seiner Wiederherstellung, 1529, einem Brand zum Opfer fiel. Herzog Magnus baute das Schloss wieder auf. 1615 kam es zu einer Verstärkung des Schlosses und der Stadt. Im Jahr 1663 erfolgte ein Neubau des Schlosses für 6403 Reichstaler 38 Schillinge. 1773 wurde das Amtshaus auf dem Schlossplatz erbaut, das Schloss muss zuvor niedergelegt worden sein.
(M. Jansen)

Baubeschreibung:

Die Burganlage ist bis auf Reste des Wassergrabens nicht erhalten. Sie lag am nordwestlichen Stadtrand. Anstelle der Burg bzw. späteren Schlosses wurde 1773 dort das Amtsgericht errichtet. Vom ehemaligen Schloss ist einzig noch das Torhaus von 1641 erhalten, das heute das Heimatmuseum beherbergt.
Nach einem Plan aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war das Schloss von einem hohen Wall und einem trapezförmigen Graben umfasst. Das nach dem 30jährigen Krieg erbaute letzte Schlossgebäude bestand aus zwei zweistöckigen Flügeln in Fachwerkbauweise.
(M. Jansen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Es fanden keine archäologischen Untersuchungen statt.
(M. Jansen)