EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Allersberg

Geschichte:

Allersberg gehörte zum Herrschaftsbereich der Herren von Sulzbürg, die Ersterwähnung des Ortes erfolgte, als der dortige Priester 1254 als Zeuge einer Schenkung Gottfrieds I. von Sulzbürg fungierte. Zwei Enkel Gottfrieds, Leopold I. und Albrecht I., begründeten die Linie Wolfstein-Allersberg. Um 1300 verlieh ihnen der Bischof von Eichstätt die Lehnsrechte über Allersberg. 1323 wurde dies durch König Ludwig den Bayern bestätigt, zudem verlieh er dem Ort das Marktrecht und die Rechte der Stadt Neumarkt. Von dem ebenfalls erlaubten Bau einer Befestigung erfolgte aber nur die Errichtung des oberen und unteren Tores, ansonsten wurden offenbar die den Ort umgebenden Weiher als ausreichender Schutz erachtet. Damit gingen die Vorrechte einer Stadt wieder verloren. Die Burg selbst wird erstmals 1364 ausdrücklich erwähnt. 1455 verpfändete Georg von Wolfstein die Burg Allersberg an Ludwig den Reichen von Baiern-Landshut, der auch das Öffnungsrecht erhielt. Da dies ohne Einwilligung des Bistums Eichstätt als Lehnsherren geschah, wurde ihm das Lehen entzogen und an Ludwig den Reichen vergeben. Georg räumte Allersberg aber erst unter militärischem Zwang 1475. Allersberg bildete daraufhin zusammen mit den Ämtern Hilpoltstein und Heideck eine Wittelsbacher Bastion gegen die Hohenzollern in der Markgrafschaft Ansbach. Nachdem Herzog Georg von Baiern-Landshut ohne männlichen Erben verstorben war, brach 1503 der Landshuter Erbfolgekrieg aus, in dessen Zuge im Folgejahr auch die Burg Allensberg zerstört wurde. Die Ruine wurde zu Beginn des 18. Jhs. abgebrochen. An ihrer Stelle steht heute ein 1914 errichtetes Forsthaus. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Ausgrabung erwies, dass die Burg mehrere Bauphasen aufweist, von denen die jüngste in das 15. Jh. datiert.
1829 wurde auf dem Burgplatz ein Forsthaus errichtet, das heutige Gebäude im Neorenaissancestil stammt aus dem Jahr 1914. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von der ehemaligen Burg ist nur noch ein Teil des Wassergrabens im Norden des ehemaligen Forsthauses vorhanden. Ihr ehemaliges Ausshen ist durch eine Darstellung des Ortes Allersbach aus dem Jahr 1600 bekannt, in der die Ruine abgebildet ist. Über den Wassergraben führte eine Brücke zu einem Torhaus. Ein mindestens dreistöckiger, mächtiger Wohnturm ist in das Südwesteck der Ringmauer gestellt. Diese weist in diesem Bereich einen Versatz auf, sodass sie möglicherweise in zwei Phasen entstanden ist und die ursprüngliche Burgfläche deutlich kleiner war. Weitere Burggebäude sind nicht erkennbar. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1992 kamen bei einem Anbau an das Forstamt ein Fundament und Keramik des 15. Jhs. zutage.
Ausgrabung 2008 westlich des Forsthauses mit Funden des 13.-15. Jhs. (Stefan Eismann)