EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Heideck, Schlossberg

Geschichte:

Das 1129 erstmals erwähnte Geschlecht der Edelherren von Heideck saß zunächst auf der Burg bei Altenheideck. In der Mitte des 13. Jhs. haben sie sich einen neuen Sitz auf dem Schlossberg bei Heideck errichtet, der 1278 erstmals erwähnt wird. Zu Füßen des Schlossbergs gründete Marquard von Heideck 1288 die gleichnamige Stadt. Die Herrschaft der Edelherren von Heideck wurde 1357 vorübergehend reichsunmittelbar, 1360 ließ sich Karl IV. als König von Böhmen Heideck aber als Lehen auftragen. Im 15. Jh. erfolgte der allmähliche Niedergang, 1437 wurde die Herrschaft geteilt. 1449 eroberte Markgraf Albert Achilles im 1. Markgräfler Krieg Burg und Stadt Heideck. Erst 1453 erlangten die Herren von Heideck ihre Besitztümer wieder zurück. Aufgrund der Kriegslasten musste die Herrschaft 1455 an das Herzogtum Baiern-Landshut verpfändet werden. Nach dem Tode Konrads II. von Heideck 1471 ging sie schließlich ganz an die Herzöge über. Infolge des Landshuter Erbfolgekriegs gehörte sie ab 1505 zum Territorium des neu errichteten Fürstentums Pfalz-Neuburg. 1512 wurde die bedeutungslos gewordene Burg aufgelassen, 1542 ist von ihr nur noch als Burgstall die Rede. Als aber die Stadt Nürnberg im selben Jahr die Ämter Allersberg, Heideck und Hilpoltstein als Pfand erwarb, scheint sie die Burg zumindest teilweise wieder instand gesetzt zu haben, denn bis 1593 war die Burg Sitz der Vögte und Förster. Bis 1900 waren die Ruinen schließlich völlig verschwunden, da sie als Steinbruch für die umliegenden Dörfer dienten. Um 1960 setzte man in das Hauptburgareal einen großen Wasserbehälter. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Bauentwicklung ist beim gegenwärtigen Forschungsstand unbekannt. 1594 ist der "alte Turm auf dem Schlossberg" eingestürzt. 1596 wird die Burgkapelle St. Georg als noch bestehend erwähnt. Wie eine ungefähr gleichzeitig entstandene Abbildung zeigt, war die übrige Burg aber schon ruinös. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf dem steil abfallenden Ostende des Schlossberges über dem gleichnamigen Ort. Die Spornspitze wird 150 m vor ihrem Ende durch einen 40 m breiten und 12 m tiefen Halsgraben abgetrennt, dessen Aushubmaterial Halden an den Hangseiten bildet. Ein vorgelagerter Wall ist kaum noch zu erkennen. Ein Wall hinter dem Graben ist nur noch im Norden zu erkennen, er weist dort eine Basisbreite von 10 m und eine Höhe von 2 m auf. Im Norden des Sporns finden sich noch geringe Reste eines Randwalls. Aussagen über die Innenbebauung lassen sich nur noch anhand von Abbildungen aus dem 16. Jh. treffen. Demnach standen hier neben dem Palas im Südwesten ein hoher, quadratischer Bergfried und ein weiterer Turm mit Fachwerkaufsatz. Die Ausgrabung erfasste im Osten ein Teilstück der Ringmauer von 2,9 m Stärke.
Die 85 x 45 m große Burgfläche der Vorburg wird durch einen 25 m breiten und 6 m tiefen Graben von der tiefer gelegenen Hauptburg an der Spitze abgetrennt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen 2007.